
Am 21. März 2025 veröffentlichte die Heidelberg Pharma AG ihren Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2024, das vom 1. Dezember 2023 bis zum 30. November 2024 lief. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 12,0 Millionen Euro, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt, als die Erlöse noch bei 16,8 Millionen Euro lagen. Der Bericht betont wichtige strategische Meilensteine und Fortschritte in der klinischen Entwicklung ihrer ADC-Technologie, insbesondere im Zusammenhang mit dem Amanitin-basierten ATAC-Ansatz.
Prof. Dr. Andreas Pahl berichtete über entscheidende Validierungsschritte in der ersten klinischen Studie mit dem ATAC-Kandidaten HDP-101. Ein signifikantes Ergebnis war die vollständige Remission einer Patientin mit langjähriger Krankheitsgeschichte. Außerdem erhielt die FDA dem HDP-101 den Orphan Drug-Status, was potenziell eine siebenjährige Marktexklusivität ermöglicht. Heidelberg Pharma bereitet sich zudem auf das Entwicklungsprogramm für HDP-102 vor, einen ATAC gegen CD37 zur Behandlung von Non-Hodgkin-Lymphomen. Erste präklinische Daten zeigen gute anti-tumorwirksame Eigenschaften und Verträglichkeit von HDP-102.
Finanzielle Performance und Zukunftsaussichten
Im Geschäftsjahr 2024 erreichten die Umsätze und sonstigen Erträge ebenfalls 12,0 Millionen Euro, was hauptsächlich auf geringere Erlöse aus Kooperationsvereinbarungen zurückzuführen ist. Die operativen Aufwendungen sanken aufgrund niedrigerer Herstellungskosten und reduzierter Studiendauerkosten. Das Jahresergebnis betrug –19,4 Millionen Euro, was unverändert gegenüber dem Vorjahr blieb, und das unverwässerte Ergebnis je Aktie lag bei –0,42 Euro. Die Liquidität am Ende der Berichtsperiode betrug 29,4 Millionen Euro.
Zur besseren Strukturierung von Lizenzgebühren wurden zwei neue Gesellschaften gegründet: HDP G250 AG & Co. KG sowie die HDP G250 Beteiligungs GmbH. Im Rahmen des HCRx-Projekts gab es eine Vorabzahlung von 25 Millionen USD, mit Ansprüchen auf bis zu 90 Millionen USD bei Erreichen definierter Meilensteine. Für 2025 erwartet Heidelberg Pharma Umsätze und sonstige Erträge zwischen 9,0 und 11,0 Millionen Euro. Überarbeitete HCRx-Verträge sollen einen monatlichen Mittelzufluss von 4,2 bis 4,6 Millionen Euro generieren. Die Gesamtausgaben werden voraussichtlich höher als die Erträge liegen, wobei langfristig Mehrwert in der ATAC-Technologie gesehen wird. Die Strategie für die kommenden Jahre umfasst den Ausbau der Projektpipeline und die Entwicklung bis zum klinischen Proof-of-Concept sowie die Erweiterung von Forschungs- und Lizenzverträgen.
HDP-101 wird ebenfalls intensiv erforscht; es handelt sich um einen BCMA-ATAC für das multiple Myelom. Multiples Myelom stellt die zweithäufigste hämatologische Krebserkrankung dar, und HDP-101 zielt darauf ab, die Therapie voranzutreiben. Die clinique Phase I/IIa-Studie zeigt ermutigende Ergebnisse, einschließlich einer vollständigen Tumorremission bei einem Patienten. Die FDA hatte im Frühjahr 2024 HDP-101 den Orphan Drug-Status verliehen, was die Entwicklung auch in Bezug auf Marktzugang entscheidend voran bringen sollte.
Zusätzlich arbeitet Heidelberg Pharma an weiteren ADC-Projekten, unter anderem HDP-102, das gegen CD37 gerichtet ist, und HDP-103, das zur Behandlung des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms vorgesehen ist. Die präklinischen und toxikologischen Studien für diese Projekte sind weitestgehend abgeschlossen oder in der Endphase. Heidelberg Pharma plant, Anfang 2025 Studienanträge für HDP-103 einzureichen.