
Die psychische Verfassung junger Menschen in Deutschland verschlechtert sich zunehmend, was zu einem besorgniserregenden Anstieg von Schlaflosigkeit führt. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Oberberg Stiftung hervor, die im Rahmen des „Schlaf- und Stressmonitor“ ermittelt wurde. Laut den Ergebnissen haben über ein Drittel (37,3 Prozent) der 18- bis 29-Jährigen häufig oder sehr häufig Schwierigkeiten, aufgrund von Angst oder Grübeln einzuschlafen. Dies zeigt, wie stark die Sorgen und Ängste junger Menschen in der heutigen Zeit ihr Schlafverhalten beeinträchtigen.
Das Phänomen schlägt sich auch in der steigenden Nutzung von Schlafmitteln nieder, da viele junge Menschen versuchen, ihrer Schlaflosigkeit entgegenzuwirken. Eine 19-Jährige erwähnt in einem Interview, dass sie oft das Gefühl hat, ihr Leben nicht im Griff zu haben. Sie fühlt sich überfordert von den gesellschaftlichen Erwartungen, die zwischen Studium und Beruf abgewogen werden müssen. Diese ängstlichen Gedanken und die allgemeine Überforderung scheinen weit verbreitet zu sein, was auch die Telefonseelsorge in Linz, Österreich, bestätigen kann. Diese verzeichnete im letzten Jahr über 17.000 Beratungsanfragen, was etwa 50 Anrufen pro Tag entspricht.
Zunehmender Druck und Einsamkeit
Die gesellschaftlichen Erwartungen an junge Menschen sind gestiegen, was zu einem Gefühl der Überforderung und Einsamkeit führt. Viele berichten, dass sie sich von anderen, sowohl in ihrem sozialen Umfeld als auch in der digitalen Welt, isoliert fühlen. In Deutschland stehen den Betroffenen die kostenlosen Telefonseelsorge-Nummern 0800/1110111 und 0800/1110222 rund um die Uhr zur Verfügung, um Hilfe zu leisten.
Eine Untersuchung von weiteren Faktoren zeigt, dass die Nutzung von Smartphones und deren Einfluss auf den Schlaf ebenfalls einen großen Stellenwert in der Diskussion um die psychische Gesundheit junger Menschen hat. Die Forschung legt nahe, dass die Bildschirmnutzung vor dem Schlafengehen das Einschlafen zusätzlich erschwert, wie in der [Studie von der Hirnstiftung](https://hirnstiftung.org/wp-content/uploads/2024/06/240620_PM_Smartphone-und-Schlaf-1.pdf) dargelegt wird. Diese Aspekte verdeutlichen den komplexen Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit, sozialen Erwartungen und Schlafverhalten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, der intensivere Aufmerksamkeit erfordert.