
In Rheinland-Pfalz gibt es in diesem Jahr eine auffällige frühe Rückkehr der Störche aus ihren Überwinterungsgebieten. Diese unerwartete Entwicklung wurde am 5. April 2025 von NR-Kurier berichtet. Entsprechend der Informationen sind die Nester in der Region größtenteils bereits gefüllt, was auf einen ungewöhnlichen Saisonbeginn hinweist. Als mögliche Ursache für diese frühe Rückkehr werden die Wetterverhältnisse in Spanien oder Portugal vermutet.
In Rheinland-Pfalz wird seit Anfang März gebrütet, und die Rückkehr der Störche scheint intensiv zu sein. Jessica Lehmann vom Storchenzentrum Rheinland-Pfalz hat berichtet, dass viele Altstörche und Erstbrüter früher als in den Vorjahren zurückgekehrt sind. Insbesondere die Regionen im Kreis Birkenfeld, Bad Kreuznach und Rheinhessen haben bereits alle Nester belegt. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass einige eingesessene Storchenpaare fehlen, was die Anzahl der Storchenhorste stagnieren oder sogar rückläufig machen könnte. Der Nachzug der Erstbrüter könnte jedoch potenziell die Situation verbessern.
Herausforderungen für den Storchenbestand
Die aktuelle Situation bringt verschiedene Herausforderungen mit sich. Störche werden in der Regel mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif, was möglicherweise zu aggressiven Kämpfen zwischen Jungstörchen und Altstörchen führt. Die Storchenbeobachter sind auf Meldungen aus der Bevölkerung angewiesen, um neue Nester identifizieren zu können. Es ist zu beachten, dass der Storchenbestand in Rheinland-Pfalz von 1974 bis 1996 als erloschen galt, bevor 1997 ein Wiederansiedlungsprojekt startete, unterstützt von der Aktion PfalzStorch.
Die Entwicklung des Storchenbestands bleibt ungewiss, insbesondere nach dem Vorjahr, als viele Jungstörche aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen starben. Ein sehr trockenes Frühjahr könnte zudem zu Nahrungsmangel für Jungstörche und andere Vogelarten führen, was die Situation weiter kompliziert.
Im Zusammenhang mit den Bemühungen um den Erhalt der Störche berichtete die NABU-Gruppe Vaihingen/Enz von ihren eigenen Anstrengungen zur Wiederansiedlung der Weißstörche in der Region. Seit 1995 arbeitet die NABU-Gruppe an diesem Projekt, wobei Holzmasten mit Nestkörben installiert wurden. Erste Erfolge sind 2014 zu verzeichnen, als ein Storchenpaar auf einem NABU-Nest in Horrheim gesichtet wurde. Allerdings blieben einige Fortpflanzungsversuche problematisch.
Störche, die eine Lebenserwartung von 20 bis 30 Jahren haben, sind vielfältigen Gefahren ausgesetzt, darunter Stromtoden, Kollisionen und Straßenverkehr. Der Nestbau beginnt meist zwischen März und April, während die Weibchen 3 bis 4 Eier zwischen April und Mai legen, die etwa einen Monat lang bebrütet werden. Störche ziehen im August nach Afrika zurück und kehren jährlich nach Deutschland zurück, was einen kontinuierlichen Zyklus und das Bedürfnis nach nachhaltigen Lebensbedingungen in ihren Brutgebieten aufzeigt.