
Ein dramatischer Wendepunkt in der deutschen Flüchtlingspolitik! Deutschland hat die Aufnahme von Flüchtlingen über ein UN-Programm abrupt gestoppt. Dies geschieht im Vorfeld der bevorstehenden Regierungsbildung unter der Führung der konservativen CDU, die eine härtere Linie in der Migrationspolitik verspricht.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat das Bundesinnenministerium diese Entscheidung getroffen, während die Koalitionsverhandlungen zwischen den Christdemokraten (CDU) und den Sozialdemokraten (SPD) weitergehen. Beide Parteien scheinen sich auf eine striktere Asyl- und Migrationspolitik zu einigen, die die Einreise von Asylbewerbern erheblich erschweren könnte.
Die Hintergründe der Entscheidung
Die dpa meldete ebenfalls, dass sowohl das Innenministerium als auch der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge (UNHCR) die Neuigkeiten über die Aussetzung bestätigt haben. Migration ist in Deutschland ein heiß umstrittenes Thema – das Land beherbergt derzeit 2,5 Millionen Flüchtlinge, darunter über eine Million aus der Ukraine. Doch die Stimmung in der Bevölkerung kippt: Immer mehr Deutsche fordern, dass weniger Migranten aufgenommen werden.
Vor den Wahlen im Februar war das Thema Einwanderung und Asyl ein zentraler Streitpunkt, insbesondere nachdem die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) ihre Stimmenanteile verdoppeln konnte, nachdem mehrere gewaltsame Übergriffe, die Flüchtlingen oder Asylbewerbern zugeschrieben wurden, Schlagzeilen machten.
Im Rahmen der Koalitionsgespräche drängt die CDU darauf, Asylbewerber an den deutschen Grenzen abzuweisen, mit der Begründung, dass diese bereits durch sichere Länder gereist seien. Ein vorläufiges Abkommen sieht vor, dass freiwillige Bundesaufnahmprogramme für Flüchtlinge, wie das UN-Programm, eingestellt werden und keine neuen Programme ins Leben gerufen werden.
Die Zahlen sprechen für sich
Seit 2016 hat Deutschland an einem EU-Umsiedlungsprogramm teilgenommen, das Flüchtlinge auf der Grundlage von UNHCR-Auswahlkriterien aufnimmt. Die meisten dieser Flüchtlinge stammen aus Ländern wie der Türkei, Ägypten, Jordanien oder Kenia. Bislang sind 4.711 Menschen über dieses Programm nach Deutschland gekommen, obwohl das Land sich verpflichtet hat, insgesamt 13.000 Flüchtlinge für 2024 und 2025 aufzunehmen.
Trotz der Aussetzung werden bereits fortgeschrittene Aufnahmen mit konkreten Zusagen weiterhin durchgeführt, so ein Sprecher des Innenministeriums. Am Montag wurde zudem bekannt, dass Deutschland nicht mehr die Spitzenposition in der EU für neue Asylanträge innehat – Frankreich und Spanien haben Deutschland überholt.
Innenministerin Nancy Faeser erklärte, die aktuellen Zahlen spiegelten die Maßnahmen wider, die ergriffen wurden, um die „irreguläre Migration nach Europa und nach Deutschland selbst“ einzuschränken. Ein neues Kapitel in der deutschen Flüchtlingspolitik hat begonnen – die kommenden Monate werden entscheidend sein!