
Im Rahmen einer von NDR organisierten Veranstaltung in Neubrandenburg stellten sich am 8. April 2025 fünf Kandidaten für den Landratsposten im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte den Fragen der Bürger. Die Diskussion fand im Kino Latücht statt und umfasste zentrale Themen wie Migration, Verkehrspolitik, medizinische Versorgung, Infrastruktur und Kultur.
Unter den Kandidaten war Enrico Schult von der AfD, der eine restriktive Asylpolitik forderte und die Rückführung von Asylbewerbern anregte, wenn der Asylgrund entfällt. Thomas Müller von der CDU betonte die Notwendigkeit einer besseren Sprachausbildung für Migranten. Johannes Arlt von der SPD sprach sich für zentrale Schulungen und eine gezielte Arbeitsvermittlung für Flüchtlinge aus. Torsten Koplin von Die Linke lehnte hingegen einen Aufnahmestopp ab und kritisierte die Bewertung von Migranten nach ihrer Nützlichkeit. Björn Eckhardt von Die Basis hob die Bedeutung der Integration von Flüchtlingen in dezentralen Unterkünften hervor.
Verkehrspolitische Ansprüche im Fokus
Arlt forderte eine verbesserte Absicherung des Busverkehrs, was auf Bedenken seitens anderer Kandidaten stieß. Koplin sprach den Ausbau des Bahnverkehrs an, während Eckhardt die Notwendigkeit von Autos für den Zugang zur Bahn unterstrich. Einigkeit herrschte hingegen beim Ausbau der B96, wobei Schult das Wirtschaftsministerium in Schwerin ansprach. Ein Vorschlag aus dem Publikum für ein kostenloses Seniorenticket im öffentlichen Nahverkehr fand jedoch keine Zustimmung bei den Kandidaten.
Die Kandidaten sicherten zu, sich für den Abbau von Bürokratie und die Unterstützung der Theater in Neustrelitz und Neubrandenburg einzusetzen. Die Wahl zum Landrat findet am 11. Mai 2025 statt und die Kandidaten haben bis dahin viereinhalb Wochen Zeit für ihren Wahlkampf.
Parallel zu den Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern werden auch in mehreren anderen Landkreisen Landratswahlen stattfinden, wie [Ostsee-Zeitung](https://www.ostsee-zeitung.de/mecklenburg-vorpommern/landratswahl-2025-in-mv-welche-fragen-haben-sie-an-die-kandidaten-6QRSTLTSPBFKNJVKROINQL25MA.html) berichtete. Betroffen sind die Landkreise Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifswald, Mecklenburgische Seenplatte und Ludwigslust-Parchim. In Neubrandenburg wird zusätzlich ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Die Bürger sind eingeladen, ihre Fragen an die Kandidaten zu richten, die in der Berichterstattung behandelt werden. Sollte kein Kandidat im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit erreichen, findet am 25. Mai eine Stichwahl statt. In den Landkreisen Nordwestmecklenburg und Rostock finden hingegen keine Wahlen statt, da die Amtszeiten der dortigen Landräte noch nicht abgelaufen sind.