
Die Region Grand Est in Frankreich hat eine neue Strategie in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Deutschland entwickelt. Ziel ist es, eine Brücke zwischen Paris und Berlin zu schlagen. Wie die Saarbrücker Zeitung berichtete, wurde Ende März eine entsprechende „Feuille de route“ vom Regionalparlament in Metz mit 100 Ja-Stimmen von 168 Abgeordneten verabschiedet. Diese Strategie zielt darauf ab, ein sichtbares deutsch-französisches Engagement sowie eine strukturierte Zusammenarbeit zu fördern, ähnlich der Frankreichstrategie des Saarlandes und der Partnerschafts-Konzeption von Baden-Württemberg.
Im Rahmen der neuen Strategie steht auch die Fortsetzung der gegenseitigen Anerkennung des „Pass Jeune Grand Est“ sowie des Deutschlandtickets für unter 27-Jährige aus Grand Est oder angrenzenden Bundesländern auf der Agenda. Besonderes Augenmerk wird auf die Eröffnung eines „Hub Allemagne“ in München gelegt, der für 2025 geplant ist. München wird als Schlüsselstadt für industrielle Innovation angesehen, um deutsche Mittelständler mit Unternehmen aus der Region Grand Est zu vernetzen. Weiterhin betont die Strategie die Bedeutung von Baden-Württemberg, das seit 2022 ein internes Monitoring und einen Leitfaden für strategische Kooperationen einsetzt.
Strategische Achsen der Zusammenarbeit
Eine umfassende Analyse, wie Grand Est berichtete, zeigt vier strategische Achsen, die die Zusammenarbeit verstärken sollen:
- Begleitung der Übergänge und Erhaltung der Biodiversität: Geplant sind 30 neue Züge und attraktive Tarife zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität sowie eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich erneuerbare Energien, wie Geothermie, Wasserstoff und Photovoltaik.
- Stärkung der wirtschaftlichen Attraktivität und Innovation: Die Schaffung eines „Hub Deutschland“ in München soll die industrielle Beziehung, insbesondere in der Automobilindustrie, Bioökonomie und KI fördern.
- Maßnahmen für die Jugend und Ausbildung: Die Strategie umfasst die Verstärkung der Deutschlernangebote und die Entwicklung von Austauschprogrammen für Schulen und Universitäten.
- Konsolidierung der institutionellen Zusammenarbeit: Intensivierung der Beziehungen zu deutsch-französischen Institutionen sowie die Unterstützung von Eurodistrikten und Städtepartnerschaften.
Zusätzlich ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Saarland und Rheinland-Pfalz vorgesehen. Für das Saarland liegt der Fokus insbesondere auf Wasserstoffnetzen und der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung. Auch die Entwicklungen im Bereich Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz werden in Kooperation mit Institutionen wie CISPA und DFKI in Saarbrücken vorangetrieben. Eine erste Bilanz der Strategie wird für Ende 2026 erwartet.