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Dialekt neu erleben: Die Kaat von Dahämm begeistert im Saarland!

Die Einführung der Kulturschätze der saarländischen Mundart, bekannt als „Kaat von Dahämm“, nimmt Gestalt an. Dies betrifft alle Landkreise des Saarlandes sowie den Regionalverband Saarbrücken. Die Premiere der entsprechenden Karten fand in St. Wendel statt und ermöglicht es den Bürgern, die korrekte Aussprache der Orts- und Stadtteile im lokalen Dialekt zu erlernen.

Diese Karten sind nicht nur informative Werkzeuge, sondern auch visuell ansprechend gestaltet, da sie von Bernd Kissel illustriert wurden, der durch seine beliebten „Känguru-Comics“ in „Die Zeit“ bekannt wurde. Die Karten enthalten auch Zeichnungen zu Sehenswürdigkeiten und örtlichen Legenden, die in einer Begleitbroschüre näher erläutert werden. Die Legenden umfassen dabei Geschichten wie das Wettrennen des Ricitus Varus mit dem Teufel und Marienerscheinungen in Marpingen.

Audiovisuelle Erlebnisse

Um die Dialekt-Aussprache in St. Wendel zu akzentuieren, wurden Hörbeispiele bereitgestellt. Diese sind über die Webseite saarland.de/mundart abrufbar, wo Interessierte auch Bestellmöglichkeiten für die „Kaaten“ als Kunstdruck finden können. Ziel dieser Initiative ist es, das kulturelle Erbe der Region lebendig zu halten und den Bürgern die saarländische Mundart auf audiovisuelle Weise näherzubringen.

Umweltstaatssekretär Sebastian Thul betonte bei der Präsentation die Relevanz, sich mit Themen wie Heimat und Identität auseinanderzusetzen. Darüber hinaus ist eine digitale Gesamtkarte für das gesamte Saarland in Planung und soll in naher Zukunft folgen.

Zusätzlich wurde bekannt gegeben, dass die Karten zukünftig auch für alle sechs Landkreise des Saarlandes erscheinen werden. Für den Saarpfalz-Kreis liegen die Karten bereits vor. Bernd Kissel, Jahrgang 1978, hat bereits intensiv mit den Sagen der Region gearbeitet, indem er zwischen 2007 und 2009 100 Comicstrips zu lokalen Legenden für die Saarbrücker Zeitung illustrierte. Diese Arbeiten führten zu mehreren Buchveröffentlichungen und bildeten die Grundlage für die Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz.

Kissels Auswahl an überlieferten Erzählungen wurde im Ministerium ergänzt, und er entwarf zusätzlich weitere Comic-Figuren, die für die Mundartkarte und das dazugehörige Begleitheft verwendet werden. Nach seiner Zeit bei der Saarbrücker Zeitung arbeitet Kissel unter anderem für das ZDF und bringt seit Ende 2020 fast täglich die „Känguru-Comics“ auf ZEIT online heraus, die er in enger Kooperation mit Marc-Uwe Kling, dem Schöpfer der „Känguru-Chroniken“, erstellt.