
In der aktuellen Diskussion über die Auswirkungen von Trockenheit auf die Landwirtschaft äußerte sich Hans-Jörg Vogel, Departmentleiter Bodensystemforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), in der MDR-Sendung „Dienstags direkt“. Er erklärte, dass der Boden selbst zwar bei Trockenheit seine biologische Aktivität verlangsamt, jedoch nicht sofort Schaden nimmt. Die Organismen im Boden gehen in Ruhestadien, können aber wieder aktiv werden, wenn die Feuchtigkeit zurückkehrt.
Vogel betonte die Wichtigkeit des Wasserhaushalts für die Böden und stellte fest, dass vor allem die Pflanzen stark unter der Trockenheit leiden. Die Landwirtschaft sieht sich daher einem Druck hinsichtlich des Wasserhaushalts ausgesetzt. Insbesondere erwähnte er, dass 2018 in vielen Regionen der Jahresniederschlag von 400 Litern pro Quadratmeter nicht erreicht wurde, was für einen optimalen Weizenertrag erforderlich ist. Diese Situation trifft vor allem sandige und flachgründige Böden, wie sie in Brandenburg vorkommen, wodurch Ernteausfälle drohen.
Wasserressourcen im Alpenrheintal
Ein weiteres zentrales Thema ist die Bedeutung von Grundwasser für die Trinkwasserversorgung im Alpenrheintal. Laut Informationen von alpenrhein.net stammt mehr als die Hälfte des Trinkwassers für über 500.000 Bewohner in dieser Region aus Grundwasser. Der Schutz des Grundwassers ist für die Bevölkerung des Rheintals von existenzieller Bedeutung, und die Wasserreinhaltegesetze in Liechtenstein, Österreich und der Schweiz gehören zu den strengsten weltweit.
Darüber hinaus spielt Grundwasser eine entscheidende Rolle für die Wirtschaft und Industrie, insbesondere in der Lebensmittelindustrie sowie für thermische Nutzung und andere betriebliche Zwecke. Die Bedeutung dieser Ressource unterstreicht die Notwendigkeit eines sorgfältigen Managements und Schutzes des Grundwassers.