
In der Region Schleswig-Holstein stellen sich aktuelle Obst- und Gemüsebauern den Herausforderungen durch veränderte Klimabedingungen. Verschiedene Betriebe versuchen, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen und innovative Anbaumethoden zu entwickeln, um die Herausforderungen zu meistern.
Ein Beispiel ist die Dithmarscher Obstbäuerin Inga Kreutzfeldt, die seit 2020 Wassermelonen anbaut. Diese Früchte zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, wenig Wasser zu benötigen und Dürreperioden gut zu überstehen. Trotz dieser Vorteile hat sie Schwierigkeiten bei der Vermarktung; Einzelhändler ziehen spanische Melonen aufgrund höherer Gewinnmargen vor. Um ihre Produkte besser zu verkaufen, hat sie ihre Anbaufläche reduziert und fokussiert sich verstärkt auf den Verkauf über Hofläden und Wochenmärkte. Weitere Probleme ergeben sich durch fehlende Bestäubung, bedingt durch einen Rückgang von Insekten, sowie Verluste durch Mäusefraß. Zudem fällt die Erntezeit der Wassermelonen nach der Haupt-Urlaubszeit an der Nordseeküste.
Vielfalt im Anbau und neue Produkte
Auch das Gut Steinwehr, betrieben von Judith Wannagat und Lars Dieckmann, trägt zur Sortenvielfalt bei, indem es Aronia-Beeren anbaut. Diese gelten als Nischenprodukt, da sie roh kaum genießbar sind und meist zu Gelee verarbeitet werden. Um mehr Kunden anzuziehen, setzen die Betreiber auf Marketingmaßnahmen wie Mittsommer-Pflücken und Probeverkostungen. Lars Dieckmann hat Folientunnel für den Beerenanbau angeschafft, um den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Am Hof Moorhörn in Passade beschäftigen sich Hauke und Gaby Klindt mit dem Anbau von Aprikosen. Sie haben in den letzten Jahren verstärkt Obstsorten gesucht, die wenig Wasser benötigen und somit den Herausforderungen längerer Trockenphasen trotzen. Im Jahr 2023 pflanzten sie die ersten Aprikosenbäumchen unter Folientunneln an, um die Ernteerträge zu sichern. Trotz Investitionen in Gefriertrockner und den Umbau eines Schweinestalls in einen größeren Hofladen sind sie unsicher über die Erntemengen und die Eignung der unterschiedlichen Aprikosensorten für die Gefriertrocknung oder Eisproduktion. Alles in allem herrscht Einigkeit unter den drei Betriebspartnern über die Notwendigkeit, geschützte Anbaumethoden zu entwickeln, um die Auswirkungen von Extremwetterereignissen zu mindern.
Zusätzlich zu diesen praktischen Informationen bieten Tipps zum Anbau von Wassermelonen weitere Einblicke in die regionale Landwirtschaft. Laut [Plantura](https://www.plantura.garden/gartentipps/wassermelone-pflanzen-experten-tipps-fuer-den-anbau) sind Wassermelonen ursprünglich aus Westafrika, doch mit der richtigen Pflege sind sie auch in gemäßigten Klimazonen kultivierbar. Sie benötigen einen sandigen und humosen Boden sowie einen warmen, sonnigen Standort. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen bei Temperaturen unter 12 °C empfindlich sind.
Die Erntezeit für Wassermelonen reicht von Ende August bis in den Herbst und zeigt sich durch eine dunkelgrüne Schale mit gelblichen Stellen sowie durch einen dumpfen Klang beim Klopfen. Insgesamt verdeutlicht die Situation in Schleswig-Holstein den kreativen Umgang der Landwirte mit den Herausforderungen des Klimawandels und die Anpassungsstrategien, die sie entwickeln, um erfolgreich zu wirtschaften.