Mecklenburg-VorpommernMecklenburgische Seenplatte

Keine Wasserkrise in MV: Minister beruhigt trotz Trockenheit

Mecklenburg-Vorpommern hat laut Umweltminister Till Backhaus (SPD) aktuell kein Wasserdefizit, trotz einer anhaltenden Trockenheit in der Region. In einer Stellungnahme betonte der Minister, dass die Oberflächengewässer gut gefüllt sind und die Stauziele erreicht wurden. Der Schweriner See weist einen Wasserstand von 120 cm auf, während die Mecklenburger Oberseen bei 127 cm liegen.

Die Verdunstungsraten der offenen Seenflächen sind bei den derzeitigen Temperaturen relativ gering. Backhaus zufolge könnte der Füllgrad der Seen sich bei ausreichend Niederschlag in den kommenden zwei bis drei Wochen weiter erhöhen. Trotz der sehr trockenen Phase, die das Land derzeit durchlebt, fielen im Februar und März fast keine Niederschläge. Normalerweise sind im Februar 42,4 mm und im März 44 mm Niederschlag zu erwarten.

Hochwassergefahren und Risikomanagement

Gleichzeitig bleibt Mecklenburg-Vorpommern ungeschützt vor Hochwassergefahren. Es wurde über neue Risikogebiete berichtet, die im Rahmen der jüngsten Hochwasserrisikobewertung identifiziert wurden. So gilt Bad Sülze im Landkreis Vorpommern-Rügen als neues Risikogebiet für Küstenhochwasser. Im Binnenland wurde die Linde ab Burg Stargard (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) ebenfalls als neues Risikogewässer festgestellt.

Wie das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie darlegt, zeigen Hochwassergefahrenkarten das Ausmaß von Überflutungen und die Wassertiefe, während Hochwasserrisikokarten potenzielle Hochwasserschäden für verschiedene Szenarien abbilden. Diese Karten enthalten Informationen über die Anzahl potenziell betroffener Einwohner und mögliche negative Folgen für wirtschaftliche Tätigkeiten sowie für UNESCO-Welterbestätten und Trinkwasserschutzgebiete.

Seit 1990 wurden rund 600 Millionen Euro in Küsten- und Hochwasserschutz an der Ostsee und der Elbe investiert, was circa 180.000 Menschen und Sachwerte im Wert von über zwei Milliarden Euro schützt. Aktuell werden neue Standards zur Darstellung von durch technische Hochwasserschutzanlagen geschützten Gebieten entwickelt, die eine weitere Prävention gegen Hochwasser gewährleisten sollen.

Die nächste Prüfung der Hochwassergefahren- und Risikokarten ist bis zum 22. Dezember 2025 geplant, danach sollen diese alle sechs Jahre aktualisiert werden. Eine öffentliche Bekanntmachung der Karten wurde bereits im Amtsblatt M-V veröffentlicht.