Germersheim

Kampf gegen die Ameisenplage: Bürger sind gefragt!

In der rheinland-pfälzischen Gemeinde Sondernheim ist die invasive Ameisenart Tapinoma magnum zur Zeit ein großes Problem. Bürgermeister Marcus Schaile berichtete von insgesamt 192 Meldungen über den Ameisenbefall in mehreren Ortsteilen. Besonders bei frühlingshaften Temperaturen sind die Ameisen aktiv und kriechen aus ihren Löchern. Vor allem am Friedhof sind zahlreiche Ameisen und Sandhäufchen sichtbar. Die Ameisen suchen nach Nahrungsquellen, die häufig in Form von Bioabfall in den Nachbargrundstücken zu finden sind.

Die Stadtverwaltung hat ein Merkblatt zur Bekämpfung der Ameisen herausgegeben. Wichtige Maßnahmen umfassen die Verknappung von Nahrungsquellen sowie den Einsatz von Ködergel. Die Ameisen sind dabei nicht wählerisch, wodurch ein Wechsel der Köder nötig werden kann. Die Himalaya-Zeder und andere Bäume mit süßen Früchten genießen bei den Ameisen besondere Beliebtheit. Zudem sollten tote Tiere und herabgefallenes Obst entfernt werden, um keinen zusätzlichen Anreiz zu bieten.

Maßnahmen zur Bekämpfung

Hausbesitzer werden außerdem aufgefordert, Ameisennester mit kochendem Wasser abzutöten. Die Stadt setzt ein Heißwassergerät zur Bekämpfung in öffentlichen Flächen ein. Ein Schädlingsbekämpfer wird Ködergele ausbringen, die von Arbeiterinnen ins Nest getragen werden. Insgesamt betragen die Kosten für die Bekämpfung in der Stadt etwa 50.000 Euro.

Um eine weitere Verbreitung der Ameisen zu verhindern, wurde zudem eine Sammelstelle für Grünabfälle in Sondernheim eingerichtet. Diese befindet sich am Bahnhof, wo die Abfälle zeitnah gehäckselt und entsorgt werden. Anwohner haben jedoch Bedenken aufgrund des Lärms geäußert, der durch die Häcksler entsteht. Die Sammelstelle bleibt vorerst bestehen, und Bürger können samstags von 9 bis 13 Uhr ihren Grünschnitt abgeben. Ansprechpartner bei der Stadt für weitere Informationen ist Thomas Schuler.

Die Herausforderungen durch die Ameisenplage sind nicht nur in Sondernheim zu beobachten, sondern auch in anderen Regionen Baden-Württembergs. In Schutterwald, im Ortenaukreis, wird insbesondere die invasive Ameisenart Tapinoma magnum durch Superkolonien problematisch. Diese Kolonien bilden Millionen von Tieren ohne natürliche Feinde in Deutschland und können zu störenden Schäden führen, wie Stromausfällen und herabgefallenen Spielplatzböden, wie [swr.de](https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/ameisen-bekaempfung-schutterwald-tapinoma-magnum-100.html) berichtete. Schutterwald plant, ein eigenes Heißwassergerät zu beschaffen, und die jährlichen Kosten für die Ameisenbekämpfung dort werden auf etwa 40.000 bis 50.000 Euro geschätzt.

Die Prävalenz von Tapinoma magnum ist in Deutschland seit 2009 dokumentiert, mit ersten Nachweisen in Rheinland-Pfalz und später in Baden-Württemberg.