Ostalbkreis

Verkehrsrecht im Fokus: MPU-Fälle sorgen für Aufruhr in der Region!

In der Debatte um die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) bei Verkehrsteilnehmern gibt es zunehmend Diskussionen über die Angemessenheit der Strafen. Schwäbische.de berichtet über einen Fall, der beispielhaft für die Problematik steht. Demnach ist die Anordnung einer MPU in bestimmten Fällen, wie bei Fahrten unter erheblichem Alkohol- oder Drogeneinfluss, Rasen in 30er-Zonen oder Geisterfahrten, gerechtfertigt. In solchen Situationen sollten Gerichte Führerscheine sicherstellen und Fahrer zeitweise aus dem Verkehr ziehen.

Die MPU kann ebenfalls bei Überschreitung einer Punkteschwelle, in der Regel acht Punkten, angeordnet werden. Beispielsweise erhält ein Fahrer einen Punkt für Geschwindigkeitsüberschreitung von 121 km/h statt 100 km/h auf der Autobahn, während ein kurzes Telefonat am Steuer ebenfalls mit einem Punkt bestraft wird. Bei einer innerstädtischen Geschwindigkeitsüberschreitung von 31 km/h sind zwei Punkte fällig. Trotz hoher Bußgelder, die im vierstelligen Bereich liegen, wird es als unfair empfunden, wenn jemand bei mehreren Verkehrsverstößen überproportional bestraft wird.

Fallbeispiel Thomas Röhrle

Ein exemplarischer Fall ist der von Thomas Röhrle, der seinen Führerschein wegen Nötigung im Straßenverkehr abgeben musste. Seine Strafe setzte sich aus einem vierwöchigen Führerscheinentzug, einer Geldbuße von 1.500 Euro und zwei Punkten zusammen. Obgleich bereits zwei Punkte wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen vorlagen, wurde ihm eine MPU angeordnet. Kritiker bemängeln, dass die Punkte keinen direkten Zusammenhang mit der Nötigung aufweisen.

Die Gesamtstrafe für Röhrle beläuft sich damit auf mindestens sechs Monate Führerscheinentzug und mindestens 4.000 Euro Geldstrafe, was als übertrieben angesehen wird. Das Landratsamt plant, die MPU wohl nicht rückgängig zu machen. Dennoch könnte der Gutachter im Verfahren Milde walten lassen, da Röhrle Reue zeigt. Aus der Perspektive der Berichterstattung wird empfohlen, dass Behörden bei der Anordnung einer MPU mehr Fingerspitzengefühl zeigen sollten.

Um das Thema weiter zu beleuchten, berichtet auch on-mpu.de über die europäische Verkehrssanktionen im Vergleich zur MPU und deren Auswirkungen.