
In Deutschland ist der Bedarf an Schutzräumen in den letzten Jahren gestiegen. Dies wird deutlich, da zum Schutz vor Kriegen und Katastrophen die Nachfrage nach entsprechenden Einrichtungen zunimmt. Der Geschäftsführer des Deutschen Schutzraum-Zentrums in Fürstenfeldbruck bei München, Peter Aurnhammer, bestätigte, dass moderne Schutzräume verschiedene Sicherheitsmerkmale aufweisen, wie eine 20 cm dicke Panzertür aus Stahlbeton, Stahlbetonwände sowie ein ABC-Belüftungsgerät. Diese Schutzräume sind darauf ausgelegt, sowohl bei Artillerieangriffen als auch bei chemischen Angriffen Schutz zu bieten.
Aktuelle Statistiken zeigen, dass in Baden-Württemberg von ursprünglich 547 öffentlichen Schutzräumen nur noch 220 vorhanden sind, die allerdings nicht mehr nutzbar sind. Auch in Bayern sind die 500 öffentlichen Schutzräume größtenteils unbrauchbar. Im Gegensatz dazu hat die Schweiz eine Schutzraumquote von über 100% aufzuweisen. Dies hat die Notwendigkeit hervorgehoben, den Zivilschutz neu zu organisieren, während private Schutzräume zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Kosten für den Bau eines privaten Schutzraums belaufen sich auf etwa 35.000 Euro, einschließlich der Komponenten und der Baukosten. Eine nachträgliche Aufrüstung eines Eigenheims kann sogar mehr als 100.000 Euro kosten, was einen signifikanten finanziellen Aufwand darstellt.
Aktuelle Empfehlungen und Herausforderungen
Zusätzlich zu den baulichen Gegebenheiten gibt es Empfehlungen von Hilfsorganisationen, die eine bessere Vorbereitung der Bevölkerung auf Katastrophen fordern. Dazu gehört unter anderem, dass Lebensmittelvorräte für mindestens zehn Tage angelegt werden sollten. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe beschreibt in seinem Bericht, dass in Deutschland noch 579 öffentliche Schutzräume existieren, die insgesamt etwa 478.000 Schutzplätze bieten, aber diese sind nur begrenzt nutzbar.
Historisch wurden Hoch- und Tiefbunker während des Zweiten Weltkriegs und bis in die 1980er Jahre als Luftschutzanlagen errichtet. Mit der aktuellen sicherheitspolitischen Lage und dem Russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wurde eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Schutzräume in Auftrag gegeben. Der letzte Stand ergab, dass die Reaktivierung dieser Schutzräume möglich ist, allerdings hängt dies stark von den jeweiligen Schutzstandards ab. Es gab zuvor Entscheidungen, den Schutzbaukonzept aufzugeben und die Erhaltung der öffentlichen Schutzräume einzustellen, was nun eine Herausforderung für den Zivilschutz darstellt.
Die Entwicklung hin zu mehr privaten Schutzräumen spiegelt ein verändertes Sicherheitsbewusstsein wider, das sowohl auf historische Erlebnisse als auch auf die aktuelle geopolitische Lage reagiert.