
Am Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) in Delmenhorst wird die Bedeutung von Neugierde für die Gesellschaft hervorgehoben. Bijan Kafi, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am HWK, beschreibt Neugierde als einen Motor für Autonomie, Freiheit und Emanzipation. Das HWK hat sich zum Ziel gesetzt, Wissenschaft für die gesamte Bevölkerung zugänglich zu machen, nicht nur für einen bestimmten Zirkel.
Im Rahmen der Bemühungen, mehr Menschen für wissenschaftliche Arbeit zu begeistern, plant das HWK eine intensivierte Zusammenarbeit mit der Stadt. Der Fokus liegt hierbei besonders auf Schulen, um bereits frühzeitig Interesse an Wissenschaft zu wecken. Zu diesem Zweck verteilt das HWK gedruckte Jahresprogramme in der Stadt, um die Reichweite zu erhöhen.
Zielgerichtete Projekte und Kooperationen
Zusätzlich sollen lokale Forschungsprojekte, wie die Untersuchung der Sprachenvielfalt in Delmenhorst, dazu beitragen, Wissenschaft näher an die Bevölkerung zu bringen. Das Vortragsprogramm wird regionaler gestaltet und behandelt Themen wie nationalsozialistische Kultstätten in Niedersachsen sowie Grünkohlforschung. Besonders beliebt ist das Vortragsprogramm online, mit knapp 400 Abonnenten auf dem YouTube-Kanal und 75 Vorträgen in der Mediathek, die in über 25 Sprachen untertitelt sind.
Zusätzlich betont Kafi, dass die Öffentlichkeit ein Recht hat, über die Verwendung von Steuergeldern und die Arbeit des HWK informiert zu werden. Schill weist auf die Dringlichkeit hin, Forschungsergebnisse in die Öffentlichkeit zu tragen, insbesondere im Hinblick auf Grundlagenforschung und deren Einfluss auf die Gesellschaft.
In einem weiteren Kontext wurden aktualisierte Leitlinien für gute Wissenschaftskommunikation veröffentlicht. Diese Leitlinien, die erstmals 2016 erstellt wurden, passen sich an die veränderten Rahmenbedingungen der Wissenschaftskommunikation an. Sie betonen die zentrale Rolle der Wahrhaftigkeit in der Wissenschaftskommunikation und fordern eine Kommunikationsweise, die denselben Werten und Sorgfalt wie in der Wissenschaft folgt, wie oead.at berichtete.
Die Zielgruppe dieser Leitlinien umfasst Wissenschaftler, Kommunikatoren und Institutionen. Ein zentrales Element ist eine Checkliste zur Identifikation und Beantwortung unangenehmer Fragen. Ziel ist eine nachhaltigere und krisenfestere Kommunikation aus und über die Wissenschaft, sowie die Förderung eines offenen und transparenten Austauschs zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit.