
Am kommenden Ostermontag, dem 21. April, findet im Rahmen des internationalen Tages des Brachvogels eine geführte Wanderung zu den Wiesenbrütern im Donaumoos statt. Die Veranstaltung wird von dem Auenzentrum Neuburg-Ingolstadt und der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Neuburg-Schrobenhausen organisiert. Die Wanderung führt in ein Wiesenbrütergebiet nördlich von Langenmosen, das sich durch die höchste Dichte der Limikolenart im Landkreis auszeichnet.
Während der Exkursion wird der Diplombiologe und Ornithologe Norbert Model die Biologie des Brachvogels sowie die aktuellen Schutzbemühungen erläutern. Die Teilnehmer treffen sich am Aussichtspunkt Moosberg bei Langenmosen. Die Wanderung beginnt um 9 Uhr und dauert etwa zwei Stunden, dabei wird eine Strecke von ungefähr zwei Kilometern zurückgelegt. Die Veranstaltung ist familienfreundlich, feste Schuhe und wetterangepasste Kleidung sind jedoch erforderlich. Das Mitbringen von Ferngläsern oder Bestimmungsbüchern wird empfohlen. Die Teilnahmegebühr beträgt 8 Euro für Erwachsene, Kinder bis 12 Jahre sind kostenfrei. Anmeldungen sind bis zum 17. April beim Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen erforderlich (Telefon: 08431 57-390, E-Mail: naturschutz@neuburg-schrobenhausen.de).
Forschung zum Brachvogel in Bayern
In einem aktuellen Forschungsprojekt, das in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt durchgeführt wird, stehen die Bestände des Brachvogels in Bayern im Fokus. Der Dünnschnabel-Brachvogel wurde im November 2024 in Europa als ausgestorben dokumentiert. Auch der Große Brachvogel in Bayern ist vom Aussterben bedroht. Seit 2017 wird mit GPS-Technologie geforscht, um Einblicke in das Verhalten dieser Vogelart zu gewinnen. In den letzten acht Jahren wurden über 813.000 Datenpunkte gesammelt, um Lebensräume zu optimieren und die Bedingungen für den Bruterfolg zu verbessern.
Die Bestandszahlen des Brachvogels in Bayern haben sich in den letzten 40 Jahren halbiert; 2021 wurden nur noch 531 Brutpaare in 76 Gebieten nachgewiesen. Hauptprobleme sind der Mangel an Nachwuchs und geeigneten Lebensräumen, insbesondere feuchten Wiesen. Nahrungsmangel und Fressfeinde wie Füchse beeinträchtigen zusätzlich den Bruterfolg. Von 2017 bis heute wurden über 40 Brachvögel mit GPS-Sendern ausgestattet, vor allem im Altmühltal. Diese Sender haben auch die nächtlichen Schlafplätze der Vögel identifiziert, die bis zu 20 Kilometer von den Brutgebieten entfernt liegen. Die geförderte Forschung des LBV wird bis 2024 andauern und umfasst mehrere Projektgebiete, darunter das Altmühltal und das Altbayerische Donaumoos.