
In einem dramatischen Vorfall, der die griechische Hauptstadt erschütterte, hat eine unbekannte, radikale Gruppe die Verantwortung für mehrere Bombenanschläge übernommen. Die griechische Polizei steht nun vor der Herausforderung, die Hintergründe dieser gefährlichen Behauptungen zu ergründen.
Die Gruppe, die sich als „Revolutionary Class Struggle“ bezeichnet, hat auf der Plattform Athens.indymedia.org eine Erklärung veröffentlicht, in der sie die Verantwortung für eine Explosion in der Nähe der Büros des Bahnunternehmens Hellenic Train und einen früheren Angriff auf das Arbeitsministerium übernimmt. Diese Angriffe wurden als Solidaritätsbekundung für das palästinensische Volk und dessen „heldenhaften Widerstand“ deklariert.
Die Explosionen und ihre Hintergründe
Am Freitag kam es zu einer Explosion, die die Büros von Hellenic Train in Athen erschütterte. Laut einer Polizeisprecherin wird die Erklärung der Gruppe mit größter Sorgfalt geprüft. „Wir untersuchen die Ansprüche, um weitere Informationen zu sammeln“, sagte Constantina Dimoglidou im Interview mit Action 24 TV. Die Polizei ist jedoch vorsichtig und warnt davor, voreilige Schlüsse über die Identität der Gruppe zu ziehen.
Die radikale Gruppe macht Hellenic Train, eine Tochtergesellschaft der italienischen Ferrovie dello Stato, für einen verheerenden Zugunfall im Jahr 2023 verantwortlich, bei dem 57 Menschen ums Leben kamen. Dieser Vorfall hat landesweite Proteste ausgelöst, die auf Mängel im Schienensystem und Korruptionsvorwürfe gegen die Regierung hinweisen.
Die Erklärung der „Revolutionary Class Struggle“ bezeichnete die Proteste als Demonstrationen gegen „staatliches kapitalistisches Verbrechen“ und versuchte, diese mit dem Konflikt in Palästina und dem Krieg in Gaza zu verknüpfen. „Diese Angriffe fanden in einem Land statt, das eine aktive Rolle im amerikanisch-zionistischen Völkermord führt“, hieß es in der Erklärung.
Die Reaktionen und die Ermittlungen
Die Polizei untersucht nun mögliche Verbindungen der Gruppe zu anderen Vorfällen in der Vergangenheit. Obwohl die jüngsten Angriffe keine Verletzten forderten, da im Voraus Warnungen ausgesprochen wurden, bleibt die Situation angespannt. Die Behörden stehen unter Druck, die Sicherheitslücken im griechischen Schienennetz zu schließen, die bereits zu tragischen Unfällen geführt haben.
Die griechische Luft- und Eisenbahnunfalluntersuchungsbehörde (HARSIA) hatte bereits im Februar festgestellt, dass der Unfall von 2023 auf chronische Sicherheitsmängel zurückzuführen war. Der Rücktritt von HARSIA-Leiter Christos Papadimitriou am Mittwoch könnte die Bemühungen, Licht in die schlimmste Bahnkatasrophe des Landes zu bringen, weiter verzögern. Eine gerichtliche Untersuchung wird noch in diesem Jahr abgeschlossen erwartet.
Die Entwicklungen rund um die „Revolutionary Class Struggle“ und ihre gefährlichen Ansprüche werfen ein grelles Licht auf die anhaltenden Spannungen in Griechenland und die Herausforderungen, vor denen die Sicherheitsbehörden stehen.