
Im Rahmen der ROADPOL-Speedweek, die vom 7. bis 13. April 2025 stattfand, wurden in Karlsruhe umfangreiche Polizeikontrollen durchgeführt. Bei diesen Überprüfungen wurden über 400.000 Fahrzeuge kontrolliert, wobei mehr als 7.000 Autofahrende das Tempolimit überschritten. Als Hauptursache für schwere Verkehrsunfälle wurde die überhöhte Geschwindigkeit identifiziert, weshalb die Kontrollwoche auch der Aufklärung über die Gefahren schnellen Fahrens diente.
Am Mittwoch waren über 100 Polizisten im Einsatz, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Allein an diesem Tag wurden über 59.500 Verkehrsteilnehmer überprüft, was zu mehr als 9.000 festgestellten Geschwindigkeitsverstößen führte. Der genaue Überblick über die Verstöße umfasst 7.923 Verwarnungen, 1.124 erstattete Anzeigen und 121 Fälle, in denen den Fahrzeugführern Fahrverbote drohen. Zudem wurden weitere Verstöße wie das Nichtanlegen von Gurten, die Nutzung von Mobiltelefonen am Steuer und das Fahren unter Einfluss von Alkohol oder Drogen festgestellt.
Besondere Vorfälle und zukünftige Maßnahmen
Ein bemerkenswerter Fall während der Kontrollen war ein Autofahrer auf der A8, der mit 213 km/h (erlaubt sind 120 km/h) auf dem Abschnitt unterwegs war. Nach Messtoleranz war ihm eine Geschwindigkeit von 206 km/h vorwerfbar. Die Verkehrspolizei Karlsruhe plant bereits zukünftige Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.
Zusatzlich wird auf die europaweit durchgeführte Initiative „Blitzermarathon“ hingewiesen, die zur verstärkten Geschwindigkeitskontrolle durch Polizeibehörden ins Leben gerufen wurde. Ziel dieser Aktion ist die Überwachung der Einhaltung von Tempolimits und die Erhöhung der Verkehrssicherheit. Diese Initiative basiert auf der Zusammenarbeit europäischer Polizeibehörden im Netzwerk „ROADPOL“ (European Roads Policing Network). Während in Deutschland verschiedene Bundesländer an der Speedweek teilnehmen, variieren der Umfang und die Intensität der Kontrollen.
Im Jahr 2024 wurden in Baden-Württemberg im Rahmen des Blitzermarathons über 360.000 Fahrzeuge kontrolliert, was zu mehr als 13.000 festgestellten Geschwindigkeitsverstößen führte. Dem Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl, zufolge ist überhöhte Geschwindigkeit die Hauptursache für tödliche Verkehrsunfälle. Kritische Stimmen hinterfragen jedoch die langfristige Wirksamkeit solcher Maßnahmen und plädieren für nachhaltigere Lösungen wie generelle Tempolimits, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Vergleichende Ansätze, wie dauerhafte Tempolimits, stationäre Blitzer oder Abschnittskontrollen, werden als effektiver erachtet, um langfristig Unfälle zu senken. Länder wie Schweden und Großbritannien haben positive Erfahrungen mit der Kombination aus strikten Tempolimits, hoher Kontrolldichte und Verkehrserziehung gemacht. Der Blitzermarathon lenkt zwar kurzfristig Aufmerksamkeit auf Geschwindigkeitsübertretungen, bleibt jedoch fraglich, ob er das Fahrverhalten dauerhaft beeinflussen kann.