Aalen

Der verheerende Luftangriff auf Aalen: Erinnerungen einer 94-Jährigen!

Toni Krieger, 94 Jahre alt, erinnert sich eindringlich an den verheerenden Bombenangriff auf Aalen, der sich am 17. April 1945 ereignete. Dieser Angriff, durchgeführt von zwei Fliegerstaffeln der amerikanischen Alliierten, richtete sich gegen das Zeughaus und das Bahnhofsareal, das dabei komplett zerstört wurde. Krieger lebte zu dieser Zeit mit ihrer Familie auf dem Galgenberg und versteckte sich in einem Weg an der Walkstraße, wo etwa 50 Personen Schutz suchten.

Krieger schildert, wie die Bomben wie Regentropfen vom Himmel fielen und laute Knalle verursachten. Nach dem ersten Angriff erlebte sie eine chaotische Situation, geprägt von fehlenden Kommunikationsmitteln. Die Familie Krieger begab sich nach dem Angriff in Richtung „Tannenwäldle“ und sah dort eine schwarze Wolke. Ein zweiter Angriff auf den Bahnhof ließ sie die Zerstörung hautnah miterleben. Bei der Rückkehr in der Nacht zu ihrem Wohnort stellten sie fest, dass Licht und Wasser fehlten und Fenster auf der Westseite zerbrochen waren. Ohne viel Gepäck, nur mit einem Leiterwagen, flüchteten sie zu den Großeltern nach Röttingen. Der Weg war beschwerlich aufgrund des starken Verkehrs, der die Flucht erschwerte, doch ein Panzerfahrer half ihnen, die Straße zu überqueren. Am selben Tag erreichten sie Röttingen und erfuhren dort nach einigen Tagen, was in Aalen geschehen war.

Erinnerungen an die Luftangriffe

Im Kontext der Luftangriffe auf Aalen, die besonders im April 1945 stattfanden, organisiert das Stadtarchiv Aalen zusammen mit dem Geschichtsverein eine Stadterkundung zu diesem Thema. Rund 60 Teilnehmer sind bei der Führung anwesend, die von Bürgermeister Frederick Brütting und Stadtarchivar Dr. Georg Wendt geleitet wird. Der erste Luftangriff auf Aalen, verstärkt am Ostersonntag 1945, hat in der Stadt tiefe Spuren hinterlassen. So wurde am 1. April 1945 ein Transportzug mit Zivilisten und Zwangsarbeitern angegriffen.

Am 17. April 1945 kam es zu Großangriffen durch 32 Bomber, die 59 Menschenleben forderten und 500 Personen obdachlos machten. Die Angriffe führten zur Zerstörung von 90 Häusern, darunter das Bahnhofsgebäude, ein Kino und ein Hotel. In der Bevölkerung herrschte das Chaos, und viele hofften auf eine Befreiung. Es ist wichtig zu erwähnen, dass auch die Geschichte des ehemaligen jüdischen Kaufhauses Helm, das 1931 von Eduard Heilbron gegründet wurde, Teil der Erkundung ist. Der Judenhass in Aalen, dokumentiert besonders während der Reichspogromnacht 1938, wird ebenfalls thematisiert. Eduard Heilbron wurde bei seiner Deportation in ein KZ getötet, während sein Sohn Willi 1940 ermordet wurde.

Die nächste Stadterkundung zum Thema ist für den 9. März 2022 vorgesehen, wobei eine Anmeldung erforderlich ist. Dies alles zeigt, dass der Krieg nicht nur materielle, sondern auch psychische Wunden hinterlassen hat, wie das Augenmerk auf die langfristigen Auswirkungen von Bürgermeister Brütting deutlich macht, der betont, dass jeder Krieg solche Wunden hinterlässt.