
Das bayerische Kabinett plant eine wichtige Neuerung für die Freiwilligen Feuerwehren im Freistaat: Die Altersgrenze für den aktiven Dienst soll von 65 auf 67 Jahre angehoben werden. Dies würde den Ehrenamtlichen ermöglichen, zwei Jahre länger aktiv zu bleiben, was angesichts des demografischen Wandels und der Herausforderungen bei der Personalgewinnung von großer Bedeutung ist, wie Merkur berichtete.
Der neue Kreisbrandrat Andreas Küspert hat bereits Anfragen von Kommandanten erhalten, wann diese Regelung in Kraft treten wird; dies hängt jedoch von der Zustimmung des Landtags ab. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gibt es derzeit keine Probleme mit dem Personalmangel. Insgesamt sind 1967 aktive Feuerwehrleute im Landkreis registriert, und 40 Mitglieder aus Jugendfeuerwehren haben kürzlich zu den Erwachsenen gewechselt. Um neue Mitglieder zu gewinnen, insbesondere Jugendliche ab 14 und Erwachsene, haben die Feuerwehren in Mittenwald Informationsabende organisiert.
Demografischer Druck auf die Feuerwehr
In Oberammergau zeigt sich zwar kein akuter Personalmangel, jedoch gibt es einen leichten Rückgang bei den Mittfünfzigern. Im vergangenen Jahr haben 21 Feuerwehrleute im Landkreis ihren Dienst beendet, was etwa einem Prozent der aktiven Mitglieder entspricht. Peter Gröbl, Kommandant der Garmischer Wehr, äußerte den Wunsch, dass das Höchstalter für den aktiven Dienst ans Renteneintrittsalter gekoppelt wird. Feuerwehrmann Bernhard Kraus, der bald 65 Jahre alt wird, hofft, weiterhin aktiv bleiben zu können, um möglicherweise sein 50-jähriges Jubiläum feiern zu können.
Zusätzlich hat eine Studie von Prof. Dr. Doris Rosenkranz von der TH Nürnberg zu den Herausforderungen der Freiwilligen Feuerwehren in Bayern ergeben, dass über 32.000 ehrenamtliche Feuerwehrleute an der Untersuchung teilnahmen. Laut der Studie sind 96% der Feuerwehrleute in Bayern ehrenamtlich aktiv. Dennoch wird prognostiziert, dass bis 2041 die Zahl der aktiven Feuerwehrleute in Bayern um mindestens ein Drittel sinken könnte, hauptsächlich bedingt durch altersbedingtes Ausscheiden und den Rückgang der Kinderzahl. Die Studie hebt die Notwendigkeit hervor, neue Zielgruppen zu gewinnen und dem Handlungsdruck auf die Entscheidungsträger zur Stärkung des Ehrenamts gerecht zu werden, wie der Behörden Spiegel berichtete.