
Am Oberrhein haben die Fischadler Chronos und Kepler, das einzige Fischadler-Elternpaar in Baden-Württemberg, ihre Rückkehr in die Brutzeit gefeiert. Wie baden-wuerttemberg.nabu.de berichtet, brütet das Paar bereits im dritten Jahr. Ihr Horst befindet sich in 25 Metern Höhe, und die Küken werden voraussichtlich in etwa 38 Tagen schlüpfen. Die genaue Anzahl der Eier ist derzeit unbekannt, da das Weibchen Chronos diese tief im Nest versteckt hat.
Der Männchen Kepler kehrte am 19. März von seinem Winterquartier zurück und begann sofort mit der Vorbereitung des Horstes. Chronos, die nach einem 5.000 Kilometer langen Rückflug aus dem südlichen Sahara-Gebiet zurückkehrte, kam fünf Tage später und hat seit einer Woche mit dem Brüten begonnen. Ein erstes Ei wurde bereits auf einer Überwachungskamera sichtbar. Die Experten im NABU erwarten, dass sich ein oder zwei weitere Fischadlerpaare in der Region ansiedeln könnten, unter anderem der Jungvogel Balbü oder Kju, die eine Ansiedlung im Jahr 2024 in Betracht ziehen.
Erfolgreiche Rückkehr und Unterstützung
Das Fischadlerprojekt in Baden-Württemberg ist auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen, Spenden und Kooperationen mit Forst BW, Gemeinden sowie Privatwaldbesitzenden angewiesen. Im Rahmen eines Projekts mit der französischen Partnerorganisation LPO wurden zehn Nisthilfen am Oberrhein installiert. Dr. Daniel Schmidt-Rothmund, der sich seit Jahrzehnten für die Rückkehr der Fischadler engagiert, hat über 30 Nistplattformen im Südwesten eingerichtet. Die finanziellen Mittel für das Projekt stammen unter anderem von der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe, der Schweizer Stiftung Pro Pandion sowie privaten Spendern.
Das Projekt zur Rückkehr des Fischadlers als Brutvogelart nach Süddeutschland wird vom NABU seit 1990 betrieben. Wie nabu-vogelschutzzentrum.de darlegt, wurde die Art Anfang des 20. Jahrhunderts in der Region ausgerottet. Ein zentrales Element des Projekts seit 1995 ist die Koordinierung der Farbberingung von Fischadlern in Deutschland und Polen, die der Erforschung der Populationsbiologie dient. Die Finanzierung der Kennringe wird seit vielen Jahren von 50Hertz Transmission GmbH sichergestellt. Dr. Schmidt-Rothmund erhielt 2003 für seine Arbeit die Erwin-Stresemann-Forschungsförderung von der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft DO-G. Publikationen über den Fischadler sind auf Anfrage per E-Mail erhältlich.