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Neuer Migrantenbeirat gewählt: Leipzigs Vielfalt rückt in den Fokus!

In Leipzig wurde ein neuer Migrantenbeirat gewählt, an dem rund 75.000 Menschen wahlberechtigt waren. Die Wahl fand vom 7. bis 14. April 2025 statt, wobei knapp 4900 Personen ihre Stimme abgaben. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 6,6 %, was einen Rückgang im Vergleich zu 7,9 % bei der Wahl 2021 darstellt. Insgesamt wurden 16 neue Mitglieder gewählt, darunter Kateryna Pikalova, Nasnas Sedik Rashid und Yameli Gómez Jiménez.

Mohamed Okasha, der in der vorherigen Legislaturperiode als Co-Vorsitzender des Beirats tätig war, wurde erneut gewählt. In der Vergangenheit hatte Okasha Israel des Völkermords an den Palästinensern beschuldigt. Für die Wahl konnten sich 50 Kandidaten mit Migrationsgeschichte aufstellen lassen. Der Migrantenbeirat vertritt die Interessen von Menschen mit Migrationshintergrund in Leipzig, die etwa 20 % der Bevölkerung ausmachen. In der vergangenen Legislaturperiode brachte der Beirat 20 Anträge ein, darunter einen zur Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit des Leipziger Zoos.

Neuer Schwung im Migrantenbeirat

Ola Aljari, eine Journalistinnen und Mutter, die seit elf Jahren in Leipzig lebt, hat zum ersten Mal für einen der 23 Sitze im Migrantenbeirat kandidiert. Aljari ist gut in der syrischen Gemeinschaft vernetzt und möchte die Verbindung des Schulsystems zu nicht-deutschen Familien verbessern. „Der Migrantenbeirat ist eine wichtige Plattform, um Anliegen von Gemeinschaften sichtbar zu machen“, erklärte Aljari.

Francesca Russo, die derzeit den Vorsitz des Migrantenbeirates innehat, engagiert sich seit fünf Jahren für die Gesundheitsversorgung von Migranten. Als Psychiaterin setzt sie sich intensiv für Lösungen von Sprachbarrieren zwischen Patienten und medizinischem Fachpersonal ein. Russo bemerkte, dass der Beirat zunehmend als Unterstützung in der Stadtpolitik anerkannt wird und sich verstärkt als wichtiger Ansprechpartner von Politik, Stadtrat und Verwaltung positioniert hat, wie die MDR berichtete.