
In der Karwoche, einem bedeutenden Abschnitt im christlichen Jahreskreis, tritt das Thema „Tod“ besonders in den Fokus. Der Karfreitag, als Gedenktag des Leidens und Sterbens Jesu, mahnt zur Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen und den weltweiten Leiden, die zahlreiche Menschen betreffen. So werden die Zivilopfer des seit über zwei Jahren andauernden Ukraine-Kriegs, die blutigen Konflikte zwischen Israel und seinen Nachbarn sowie die Tragödien durch Erdbeben in Thailand und Myanmar implizit angesprochen, wie Rheinpfalz berichtete.
Die Autorin Dorothee Gottschalk, Gemeindereferentin in der katholischen Pfarrei Heilige Elisabeth in Grünstadt, ermutigt dazu, über den eigenen letzten Weg nachzudenken. Die Auseinandersetzung mit dem Tod sollte nicht nur persönlich erfolgen, sondern auch kommuniziert oder in schriftlicher Form festgehalten werden. Ein wichtiges Element in diesem Kontext ist der „Letzte Hilfe Kurs“, der dazu dient, Ängste und Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Lebensende abzubauen.
„Letzte Hilfe Kurse“ und deren Bedeutung
„Letzte Hilfe Kurse“ bieten den Angehörigen wertvolle Tipps zur Begleitung sterbender Menschen und werden bundesweit angeboten, auch durch die Diakonissen in Speyer. Kursleiterinnen wie Dörte Kaufmann und Caroline Byrt betonen die Bedeutung von menschlicher Nähe sowie das Vertrauen auf das eigene „Bauchgefühl“. Diese Kurse existieren seit zehn Jahren in Deutschland und wurden von Palliativmediziner Georg Bollig initiiert. Sie sind inzwischen in 23 Ländern weltweit verbreitet, so berichtete evangelisch.de.
Der vierstündige Kurs gliedert sich in 45-minütige Module und zielt darauf ab, die ganzheitliche Begleitung von Sterbenden zu fördern und deren Lebensqualität zu erhalten. Wichtige Aspekte hierbei sind das Halten der Hand, das Reichen von Getränken sowie das Gespräch oder Gebet mit den Sterbenden. Die Kursleiterinnen empfehlen, auf die individuellen Wünsche der Sterbenden einzugehen und deren Zeichen aufmerksam zu deuten. Vorgespräche über Sterbewünsche und das Thema Patientenverfügungen sind ebenfalls bedeutend.
Die Kurse fördern nicht nur die Kommunikation über den Tod, sondern helfen den Angehörigen auch, die eigenen Ruhephasen zu finden und sich nicht unter Druck zu setzen. Der Sterbeprozess ist ein intimer Moment, der Zeit zum Trauern erfordert. Teilnehmer können existenzielle Fragen klären und lernen, Unterstützung von anderen in Anspruch zu nehmen. Mit einer Kursgebühr von 20 Euro veranstalten die Diakonissen Speyer regelmäßig „Letzte Hilfe Kurse“ und bieten so eine wertvolle Hilfestellung in einer der schwierigsten Lebenssituationen.