
Thomas Stamm, Professor für Psychiatrie und Psychotherapie, wird am Montag, dem 28. April, um 19 Uhr im Casino des Verlagsgebäudes in der Berner Straße 2 in Würzburg öffentlich über seine Kindheit und die Herausforderungen sprechen, die mit seiner bekannten Mutter, der ehemaligen bayerischen Sozialministerin Barbara Stamm, verbunden sind. Der Eintritt zur Veranstaltung mit dem Titel „Weggehen!?“ ist frei.
In einem Gespräch mit Clemens Tangerding, Historiker und Autor, wird Stamm Einblicke in seine Entscheidung geben, seine Heimatstadt Würzburg in jungen Jahren zu verlassen. Während Stamm den Wunsch verspürte, Abstand von seiner Heimat zu gewinnen, wollte Tangerding der Enge seines Heimatdorfs entfliehen. Diese persönlichen Geschichten stehen im Mittelpunkt der Diskussion über die Kindheit in Würzburg und die Veränderungen, die die Stadt heute prägen.
Einblicke in das Leben und die Heimat
Tangerding, der mit seinem Buch „Rückkehr nach Rottendorf“ die Geschichte seiner Heimat erörtert hat, wird ebenfalls einige seiner Beobachtungen teilen. Er stellt fest, dass der Rechtsruck und die antidemokratische Stimmung in ländlichen Dörfern nicht so stark ausgeprägt seien, und betont die Normalität des Miteinanders in diesen Gemeinschaften.
Darüber hinaus wird die Veranstaltung Besuchern die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen und aktiv an der Diskussion teilzunehmen. Interessierte sollten sich zur Veranstaltung anmelden unter: Anmeldung zur Veranstaltung.
In einer weiteren Analyse wird der Begriff Heimat thematisiert, insbesondere in Zeiten von Bedrohung oder Verlust persönlicher Nah- und Identifikationsräume durch Kriege oder sozialen Wandel. In einem dazu veröffentlichten Band wird untersucht, wie Heimat im europäischen Spielfilm porträtiert wird, wobei ein besonderer Fokus auf Deutschland und Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg sowie auf den Kaukasus und Balkan nach 1989/91 gelegt wird. Heimatdiskurse werden dabei als Suchbewegungen nach „der verlorenen Zeit“ interpretiert, in denen das Dorf, die Region oder die Provinz eine zentrale Rolle spielen.