Politik

Rassismus-Skandal in Sebnitz: Empörung über Nazisprache im Amtsblatt!

Ein regelrechter Skandal sorgt im sächsischen Sebnitz für Aufruhr: Eine rassistische Stellenanzeige in einem lokalen Amtsblatt hat eine Welle der Empörung ausgelöst und das nicht ohne Grund. Der Dachdeckermeister Ronney W. suchte nach Auszubildenden, jedoch mit ungeheuerlichen Vorbehalten: „Keine Hakennasen, Bimbos oder Zeppelträger“ sollten sich bewerben. Diese Schlagworte sind zutiefst beleidigende Stereotype, die vor allem antisemitische und rassistische Motive offenbaren. Die Stadt Sebnitz versucht, sich distanziert zu geben, doch der Schaden ist bereits angerichtet. Welt berichtet über die Ausmaße der Aufregung und das Bemühen der Stadt, sich von den Äußerungen abzuwenden.

Die Stadtverwaltung Sebnitz, mit ihren rund 9000 Einwohnern, ist in Aufruhr. Sie distanzierten sich scharf von der Anzeige und bezeichneten die Äußerungen als „menschenverachtend“. In einem gemeinsamen Statement der Stadtoberhäupter wurde klargestellt, dass Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit keinen Platz in Sebnitz haben. Jedoch bleibt die Frage offen, wie es überhaupt zu dieser Veröffentlichung kommen konnte. Offenbar trägt die Druckerei Linus Wittich Medien die Verantwortung für den Anzeigenteil des Amtsblattes, die Stadt wiederum nur für den redaktionellen Teil. Eine haarsträubende Lücke im System, die nun Konsequenzen mit sich bringt.

Die Suche nach Verantwortlichen

Während der Dachdeckermeister Ronney W. noch schweigt, wurde über eine Entschuldigung auf einer „Familienfeier“ spekuliert. Ob das der Stadt und den betroffenen Minderheiten genügt, ist fraglich. Medienberichten zufolge wurde bereits ein Strafantrag gegen den Verfasser wie auch gegen den Verlag gestellt. Der Produktionsleiter des verantwortlichen Verlags Linus-Wittich, Jens Leupold, bezeichnete die Veröffentlichung als „schwerwiegenden Fehler“ und kündigte an, umgehend alle Geschäftsverbindungen zu dem Kunden abzubrechen.

Der Antisemitismusbeauftragte des Landes Brandenburg, Andreas Büttner, geißelte die Anzeige als „ekelhaftes Beispiel“ für das Zusammenspiel von Rassismus und Antisemitismus. Dass dies in einem offiziellen Amtsblatt erschienen sei, spräche Bände über den Umgang mit solchen Gedankengütern. Die Konsequenzen sind unvermeidlich: Politische Parteien, allen voran die Linken in Sachsen, rufen zum Boykott auf und planen eine Demonstration, um ein klares Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen.

Ein Weckruf für die Region

Angesichts der Empörung erwarten viele nun, dass die Stadtverwaltung Sebnitz ihre Abläufe überprüft und sicherstellt, dass derartige Inhalte in Zukunft nicht mehr erscheinen können. Die Sächsische Zeitung berichtete, dass alternative Subkulturen, möglicherweise Punks oder Linke, ebenfalls Ziel der diskriminierenden Anzeige gewesen sein könnten. Mit Spannung wird erwartet, ob diese Krise als Chance zu wirklichen Veränderungen genutzt wird oder ob der Vorfall einfach in Vergessenheit gerät.