
Im Rahmen der deutsch-französischen Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie wird in Köln der neue Kampfpanzer entwickelt, der das Main Ground Combat System (MGCS) umfasst. Deutschland und Frankreich arbeiten seit vielen Jahren an diesem gemeinsamen Rüstungsprojekt, das darauf abzielt, die bestehenden Kampfpanzer Leopard 2 und Leclerc bis zum Jahr 2040 zu ersetzen.
Die Entwicklung des MGCS ist von großer Bedeutung für die Bundeswehr, die einen Nachfolger für den Leopard 2 benötigt. Zeitgleich plant das französische Heer, den Leclerc außer Betrieb zu nehmen. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete, spielt Köln eine zentrale Rolle in der Entwicklung, da hier die MGCS Project Company GmbH gegründet wurde. Diese Gesellschaft wird die Verantwortung für die nächste Phase des Projekts übernehmen und einen Vertrag mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr aushandeln.
Familie von Kampfpanzern
Das MGCS-Projekt wurde im Jahr 2012 initiiert und erhielt 2018 die erste Absichtserklärung zur Zusammenarbeit. Die Unternehmen KNDS, eine Fusion von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter, Rheinmetall und Thales sind an der Entwicklung beteiligt. Deutschland übernimmt im Projekt die Verantwortung für das Fahrgestell sowie die automatisierte Navigation und Drohnenabwehr, während Frankreich sich um die Sekundärbewaffnung und Sensorik kümmert. Das neue System wird eine Familie von Panzern umfassen, die auf einem identischen Chassis verschiedene Waffensysteme nutzen kann.
Die Gründung der MGCS Project Company GmbH erfolgte am 10. April 2025 nach Genehmigung durch das Bundeskartellamt. Als Geschäftsführer wurde Dipl. Ing. Dipl. Wirt. Ing. und Oberst i.G. d.R. Stefan Gramolla benannt. Laut Rheinmetall ist die erste Aufgabe der Projektgesellschaft, einen Vertrag mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr auszuhandeln.
Rund 50 Beschäftigte werden in Köln an der Entwicklung des neuen Panzers arbeiten. Der Standort wurde aufgrund seiner guten Anbindung an Paris und der Nähe zur Bundeswehr ausgewählt. Der Einsatz des neuen Kampfpanzer-Systems ist nun für 2040 geplant, anstelle des ursprünglich angestrebten Jahres 2035.