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Uhren im All: Ein revolutionäres Experiment für die Zeitmessung!

Wissenschaftler haben ein Experiment zur genauen Zeitmessung gestartet, bei dem zwei hochpräzise Uhren, PHARAO und SHM, kürzlich mit einer Raumkapsel ins All geschickt wurden. Diese Mission, die Teil des Projekts ACES (Atomic Clock Ensemble in Space) ist, wurde von der europäischen Raumfahrtagentur ESA organisiert. Die Kapsel, die mit den Uhren ausgestattet ist, hob am Ostermontag vom Kennedy Space Center in Florida ab und wird nach einem Flug von etwa 28 Stunden an der Internationalen Raumstation (ISS) andocken.

Das Hauptziel des Experiments besteht darin, die Zeit auf der ISS mit der Zeit auf der Erde zu vergleichen. Die Uhren senden täglich Signale an mehrere Stationen auf der Erde, um Zeitunterschiede in verschiedenen Höhenlagen zu analysieren. Simon Weinberg, der Projektleiter, erklärte, dass das Projekt den Begriff der genauen Zeitmessung weltweit revolutionieren könnte, indem alle bereits sehr genau laufenden Uhren vernetzt werden. Erste Tests auf der Erde zeigten, dass Uhren in größeren Höhen schneller ticken als am Boden, was die Wichtigkeit dieses Experiments unterstreicht. Die ISS bietet dafür einen idealen Standort aufgrund der geringeren Schwerkraft.

Einfluss auf die Relativitätstheorie

Wie Ingenieur.de berichtete, dient das Experiment auch dazu, Einsteins Annahmen zur Schwerkraft zu überprüfen. Es soll gezeigt werden, ob Zeit langsamer vergeht, wenn die Schwerkraft stärker ist. Die Ergebnisse der Messungen und die erste wissenschaftliche Auswertung der Daten werden in etwa eineinhalb Jahren erwartet. Nach dem Andocken an die ISS beginnt eine Kalibrierungsphase von rund sechs Monaten, gefolgt von den eigentlichen Messungen.

Das ACES-System, das für die Durchführung dieses Experiments entwickelt wurde, vereint zwei verschiedene Arten von Atomuhren: die Cäsium-Atomuhr PHARAO und die extrem stabile SHM (Space Hydrogen Maser). Zusammen ermöglichen sie eine überaus präzise Messung der Zeit und könnten entscheidend dazu beitragen, dass einheitliche Standards für Sekunden weltweit etabliert werden. Ein Roboterarm wird das ACES-System außen an der ISS montieren, bevor die entscheidenden Messungen beginnen.

Insgesamt stellt dieses Experiment nicht nur einen Fortschritt in der Zeitmessung dar, sondern könnte auch dazu beitragen, Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie weiter zu prüfen oder möglicherweise in Frage zu stellen, indem es tiefere Einblicke in das Verständnis von Zeit und Raum bietet. Die Ergebnisse könnten weitreichende Folgen für verschiedene Bereiche der Wissenschaft und Technologie haben.