
Die Schlaraffen von Bad Kissingen kommen regelmäßig zu festlichen Zusammenkünften zusammen, die als Sippungen bekannt sind. Diese Veranstaltungen, die als eine Form des Rollenspiels gelten, beginnen stets mit dem Gong, und der Zeremonienmeister gibt die Gäste feierlich bekannt. Historisch wurde die Schlaraffia 1859 von deutschsprachigen Künstlern in Prag gegründet und ist seitdem eine Gemeinschaft, die Wert auf Freundschaft, Kunst und Humor legt.
Die Mitglieder, die in aufwendigen Kostümen – einschließlich Hüten, Umhängen und Schärpen – erscheinen, sind überwiegend Männer und sprechen während der Sippungen in einer eigenen Sprache, dem Schlaraffenlatein. Die Sippungen folgen einem festen Ablauf und beinhalten musikalische Einlagen sowie kreative Redebeiträge. Wie die Main-Post berichtete, stehen für die Schlaraffen politische und religiöse Themen während ihrer Treffen nicht zur Diskussion. Ihr Wahlspruch „In arte voluptas“ (Freude an der Kunst) unterstreicht ihre Maxime. Zudem gibt es weltweit über 250 Schlaraffen-Reyche mit etwa 9000 aktiven Mitgliedern.
Historie und Mitgliedschaft
In Bad Kissingen sind die Schlaraffen seit fast 70 Jahren aktiv, und ihr Vereinsheim wird im Volksmund als Burg bezeichnet. Die Gruppe trifft sich von Oktober bis April jeden Dienstag um 20 Uhr, wobei die Türen um 19 Uhr für Interessierte geöffnet sind, die über die Verbindungstreppe zwischen Friedrich-List-Straße und Salinenstraße Zutritt erhalten. Besucher können sich auch für einen öffentlichen Stammtisch im Kissinger Café interessieren. Wie auf der Website an-den-quellen.de zu entnehmen ist, sind die Mitglieder in Bad Kissingen eine bunte Mischung aus Lehrern, Musikern, Künstlern und Handwerkern, die sich im Rahmen der Sippungen auch Geburtstagsfeiern und Gedenkveranstaltungen für Verstorbene widmen.