
Die CDU-Fraktion in der Rostocker Bürgerschaft hat ein Konzept zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Verwaltung gefordert. Der Vorstoß zielt darauf ab, die Effizienz der Verwaltung zu steigern und die Bürgerkommunikation zu verbessern. Fraktionsvorsitzende Chris Günther betont, dass KI interne Prozesse optimieren, Mitarbeiter von Routineaufgaben entlasten und die Kommunikation mit den Bürgern erleichtern kann.
Zu den vorgeschlagenen KI-Anwendungen zählen automatisierte Terminvergaben, intelligente Dokumentenverwaltung und KI-gestützte Chatbots. Zudem berichten andere deutsche Städte von positiven Erfahrungen mit KI: So nutzt Hamburg einen Chatbot für Bürgeranfragen, Köln hat die Automatisierung von Terminvergaben eingeführt, und Heidelberg setzt auf KI-gestützte Datenanalysen. Chris von Wrycz Rekowski, Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung, unterstützt den Vorstoß und sieht in der strategischen Nutzung von KI einen bedeutenden Schritt zur Zukunftsfähigkeit der Rostocker Stadtverwaltung.
Konkrete Maßnahmen und Projekte
Bereits jetzt wird KI in der Rostocker Verwaltung erprobt. Dazu gehört die Integration eines KI-Chatbots auf der Website rathaus.rostock.de, der Bürgeranfragen bearbeitet. Ein weiteres Projekt befasst sich mit der Objekterkennung aus Panoramabildern zur Prüfung von Ist- und Sollzuständen. Auch standardisierte Routineprozesse sollen durch KI automatisiert werden. Um die Implementierung von KI voranzutreiben, wird in der Verwaltung eine entsprechende Arbeitsgruppe gegründet. Diese Maßnahmen werden als wichtiger Schritt zur digitalen Transformation der Stadtverwaltung gewertet, wie [nordkurier.de](https://www.nordkurier.de/regional/rostock/hier-setzt-die-stadt-bereits-auf-kuenstliche-intelligenz-3517697) berichtet.
In einem breiteren Kontext wird Künstliche Intelligenz für kommunale Verwaltungen in Deutschland immer wichtiger. Die zunehmenden Anforderungen an den Bürgerservice sowie der Fachkräftemangel treiben die Suche nach digitalen Lösungen voran. Eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) beleuchtet die Möglichkeiten und Herausforderungen des KI-Einsatzes in deutschen Kommunen. Beispielhaft wird der KI-Chatbot „Colon Sültemeyer“, der seit Mai 2023 in Bad Oeynhausen im Einsatz ist, erwähnt. Er nutzt KI, um Bürgeranfragen zu Steuern und Bürgerbüros zu beantworten und kann Aufgaben wie die Hundesteueranmeldung automatisiert übernehmen.
Die Studie zeigt, dass 66 Prozent der Kommunen den Einsatz von KI für sinnvoll halten, jedoch nur etwa 8 Prozent bereits Anwendungen implementiert haben. Welche Gründe dem zögerlichen Einsatz zugrunde liegen, erläutert der Blogbeitrag auf [assono.de](https://www.assono.de/blog/studie-zu-ki-in-kommunen-wie-verwaltungen-von-ki-loesungen-profitieren). Datenschutzbedenken, technische Komplexität und mangelnde Akzeptanz in der Verwaltung sind zentrale Herausforderungen, die jedoch durch frühzeitige Einbindung von Datenschutzbeauftragten und benutzerfreundliche Tools adressiert werden können.