
Am Ostermontag wurde ein Wolf auf der Bundesstraße zwischen Neumünster und Rickling im Kreis Segeberg totgefahren. Das Tier wurde als vermutlich weiblich identifiziert und soll aus dem Segeberger Forst stammen. Der Nachwuchs der Wölfin wird voraussichtlich ohne die Mutter nicht überleben, was die Besorgnis um den Fortbestand der Wölfe in der Region erhöht.
Bereits am Karfreitag wurde ein weiterer Wolf, ein Rüde, an der A20-Auffahrt Lübeck-Süd überfahren, wobei die Herkunft dieses Tieres unklar bleibt. In diesem Monat sind somit bereits drei Wölfe durch Verkehrsunfälle getötet worden. Seit 2007 verzeichnet Schleswig-Holstein insgesamt 19 überfahrene Wölfe. Verkehrsunfälle sind die häufigste Todesursache für Wölfe, und laut einer Recherche ereignet sich rund drei Viertel der Todesfälle dieser Tiere durch solche Unfälle, häufig mit Autos auf Landstraßen oder Autobahnen, wie die Tagesschau berichtete.
Wölfe in Schleswig-Holstein
Die Anzahl der getöteten Wölfe trägt zur Debatte über den Umgang mit diesen Tieren in Deutschland bei. Wölfe sind hierzulande streng geschützt, und es ist illegal, sie absichtlich zu stören, zu fangen oder zu töten. Zugleich zeigt eine Studie, dass 13,5% der untersuchten Wölfe Hinweise auf Straftaten aufweisen, was auf illegale Beschüsse hinweist. Insgesamt wurden seit 1990 im Rahmen von Managementmaßnahmen 17 Wölfe legal getötet.
Wie die NDR berichtet, sind Wölfe für die Regulierung von Beutetiere-Populationen im Ökosystem wichtig. Ihre Hauptnahrung besteht aus Rehen, Wildschweinen, Rothirschen und Damhirschen, während Weidetiere wie Schafe oder Ziegen nur einen kleinen Teil ihrer Nahrungsaufnahme ausmachen.