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Cannabis-Clubs in Mönchengladbach: Hürden behindern die Ernte!

In Mönchengladbach stehen einige Cannabis Social Clubs vor erheblichen Hürden. Der Mariana Cannabis Social Club Mönchengladbach hat bislang keine Anbau-Genehmigung erhalten, was bedeutet, dass weder Anbau noch Ernte möglich sind. Die Bezirksregierungen sind in Nordrhein-Westfalen (NRW) für die Genehmigung der Cannabis Social Clubs zuständig. Aktuell gibt es in Mönchengladbach etwa fünf eingetragene Cannabis Social Clubs und eine laufende Eintragung. Das Landgericht bestätigte diese Informationen auf Anfrage. Trotz der bürokratischen Herausforderungen zeigt sich der Cannabis Social Club Mönchengladbach optimistisch bezüglich der zukünftigen Entwicklung des Cannabis-Gesetzes und rechnet nicht mit einer Rücknahme durch die neue Bundesregierung, wie Radio 901 berichtete.

Die Schwierigkeiten bei der Genehmigung von Cannabisanbauvereinen sind jedoch kein Einzelfall. Laut Weed.de müssen Anbauvereine zahlreiche bürokratische Hürden überwinden, um eine Cannabis-Lizenz zu bekommen. Die strengen Auflagen und komplizierten Genehmigungsprozesse variieren dabei von Bundesland zu Bundesland und erschweren die Gründung von Cannabis Social Clubs. Eigenproduktionen sind nur für Mitglieder erlaubt, die sich an Mengenbegrenzungen halten müssen: Maximal 500 Mitglieder pro Verein und monatlich 50 Gramm pro Person für den Eigenkonsum sind zulässig. Zudem darf die Weitergabe von Cannabis-Blüten nicht gewinnorientiert erfolgen. Jeder Verein muss den Anbau, die Ernte und den Besitz von Pflanzen und Blüten dokumentieren, und die erforderlichen Genehmigungen durchlaufen mehrere Instanzen, darunter Landesämter und kommunale Behörden.

Bürokratische Herausforderungen

Die Antragsteller sind aufgefordert, detaillierte Konzepte zu Sicherheit, Lagerung und Jugendschutz einzureichen. Fehlende Einheitlichkeit in den Genehmigungsverfahren führt zu unterschiedlichen Bearbeitungszeiten in den Bundesländern, und viele Behörden sind personell unterbesetzt sowie nicht auf die Vielzahl an Anträgen vorbereitet. In der Praxis kann die Bearbeitung von Anträgen wesentlich länger als die offiziell vorgesehenen drei Monate dauern. Viele Cannabis Social Clubs befinden sich folglich in einer rechtlichen Grauzone, in der sie weder mit dem Anbau beginnen noch ihre Mitglieder versorgen dürfen. Einige Anbauvereine agieren deshalb inoffiziell oder weichen auf den Schwarzmarkt aus.

Branchenexperten machen auf die Notwendigkeit einer Vereinfachung der Genehmigungsstrukturen und die Einführung digitaler Antragsverfahren aufmerksam. Die Herausforderungen reichen von der Finanzierung über die Standortsuche bis hin zu strengen Anbauvorgaben und Ernte- sowie Weitergaberegelungen. Händler und Lobbyisten fordern von der Bundesregierung klare Richtlinien, Online-Anträge und Pilotprojekte, um den Prozess zu beschleunigen. Angesichts dieser bürokratischen Schwierigkeiten könnte der angestrebte Zweck, den Schwarzmarkt zu bekämpfen, gefährdet sein.