
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in einer aktuellen Untersuchung die Parkgebühren in deutschen Städten unter die Lupe genommen und fordert eine Erhöhung dieser Gebühren, um die Verkehrswende zu fördern. In ihrer Analyse wurden 105 Städte, darunter 82 Großstädte und die fünf größten Städte jedes Bundeslandes, betrachtet. Der Geschäftsführer der Umwelthilfe, Jürgen Resch, betont, dass eine höhere Parkgebühr nicht nur ökologische Vorteile mit sich bringen könnte, sondern auch den Platz für Stadtnatur, öffentliche Verkehrsmittel sowie Fußgänger und Radwege entlasten würde.
Besonders hervorgehoben wurden die Städte Osnabrück und Heidelberg, die die höchsten Parkgebühren in Deutschland erheben. In beiden Städten liegen die Kosten für das Parken bei mindestens drei Euro pro Stunde. Laut der Untersuchung sind in mehr als der Hälfte der betrachteten Städte Parkgebühren von einem Euro pro Stunde oder weniger möglich. In 61 Städten wird sogar für einen Euro oder weniger geparkt, was die DUH als unzureichend kritisiert. In einigen Kommunen, darunter Lüneburg, werden höhere Parkgebühren für Anwohner und Besucher ebenfalls diskutiert.
Details zur Parksatzstruktur
In der Abfrage der DUH fand sich, dass etwa ein Drittel der Städte eine sogenannte „Brötchentaste“ für kostenloses Kurzzeitparken anbietet, dazu zählen beispielsweise Bremen, Essen, Köln und Stuttgart. Neben Osnabrück und Heidelberg haben auch Darmstadt und Stuttgart hohe Parkgebühren, die jedoch nur in bestimmten Bereich gelten. In Darmstadt kostet das Parken sechs Euro und in Stuttgart 5,50 Euro, während in 21 Städten Parken für 50 Cent oder weniger angeboten wird, darunter Koblenz und Frankfurt (Oder), wo bereits ab 25 Cent geparkt werden kann.
Die DUH weist darauf hin, dass in Homburg und Sankt Ingbert die erste Stunde Parken kostenlos ist. Weiterhin wird ein umfassendes Parkraummanagement gefordert, um die Einnahmen aus den Parkgebühren sinnvoll für den Ausbau des Bus- und Bahnnetzes sowie der Rad- und Gehwege zu nutzen. Zudem schlägt die Organisation vor, digitale Parkraumkontrollen mit sogenannten Scan-Cars einzuführen, um den Kontrollaufwand zu reduzieren. Im internationalen Vergleich erscheinen die deutschen Parkgebühren als äußerst gering, insbesondere im Vergleich zu Städten wie Paris, wo Parkgebühren für schwere SUVs bei 18 Euro pro Stunde liegen.