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Zeckenplage und Wildschwein-Alarm: Was Schleswig-Holstein wissen muss

In Schleswig-Holstein ist die Zeckenaktivität aufgrund milderer Temperaturen durch den Klimawandel inzwischen ganzjährig. Dies erhöht das Risiko für gefährliche Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch Zecken übertragen werden können. FSME kann zu schweren Entzündungen des Gehirns, der Hirnhaut oder des Rückenmarks führen und in seltenen Fällen tödlich enden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt daher eine Impfung gegen FSME für Urlauber, die in Gebieten mit hoher Zeckenpopulationsdichte, wie Süddeutschland, wandern.

Besonders besorgniserregend ist auch der Anstieg der Wildschweinpopulation in Schleswig-Holstein, der insbesondere im nördlichen Teil des Landes festzustellen ist. Im Kreis Schleswig-Flensburg wurden in der zurückliegenden Jagdsaison doppelt so viele Wildschweine erlegt wie in der Vorsaison. Dies führt zu einer erhöhten Gefahr eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Vor zehn Jahren lebten im Norden des Bundeslandes noch keine Wildschweine; derzeit schätzt das Veterinäramt die Population auf etwa 1.000 Tiere im Kreisgebiet. Die landesweiten Jagdstatistiken zeigen einen signifikanten Anstieg der Wildschweinpopulation, was den Landesjagdverband dazu veranlasst, eine intensivere Bejagung zu fordern.

Risiken der Afrikanischen Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest, die alle Altersklassen und Geschlechter von Wildschweinen betrifft, führt in nahezu allen Fällen innerhalb einer Woche zum Tod der infizierten Tiere. Zu den Symptomen zählen sehr schwere, unspezifische Allgemeinsymptome wie Fieber, Schwäche und Bewegungsstörungen. Bei der Erkrankung können auch Durchfall und Blutungsneigungen auftreten. Das Virus wird durch direkte Übertragung von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände weitergegeben. Besonders ungünstig sind unachtsam entsorgte Wurstbrote, die die Seuche einschleppen können. Die Übertragung erfolgt effizient über Körperflüssigkeiten, insbesondere über Schweiß und Blut.

Für Menschen stellt die Afrikanische Schweinepest allerdings keine Gefahr dar, da sie nicht übertragbar ist. Infiziertes Schweinefleisch ist für den Menschen ungefährlich, sollte jedoch nicht verarbeitet werden.

Die Ausbreitung der ASP erfolgt natürlich über Wildschweine und ist auf maximal 25 km pro Jahr beschränkt. Menschliche Übertragung kann allerdings durch kontaminierte Lebensmittel oder Gegenstände bis zu 90 km/h erreichen. Maßnahmen zur Bekämpfung der ASP fokussieren sich auf die Bejagung von Wildschweinen sowie auf Biosicherheit durch geschlossene Abfallbehälter an Transitstrecken.

Diese Düsteren Entwicklungen beleuchten nun die Dringlichkeit von Präventionsmaßnahmen und intensiven Jagdstrategien in Schleswig-Holstein, um das Risiko eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest zu minimieren. Die Situation bleibt angespannt und erfordert eine aufmerksame Überwachung sowie zeitnahe Maßnahmen, um die Wildschweinpopulation zu kontrollieren.

Für weitere Einzelheiten über die Afrikanische Schweinepest können die Informationen auf Focus nachgelesen werden. Eine umfassende Übersicht über die Zeckenaktivität und die potenziellen Gesundheitsrisiken in Schleswig-Holstein bietet NDR.