
Am 25. April 2025 fand in der Parchimer Kulturmühle eine Diskussion mit fünf Kandidaten zur Landratswahl in der Mecklenburgischen Seenplatte statt. Die Veranstaltung dauerte zwei Stunden und beinhaltete einen Faktencheck, der sowohl korrekte als auch ungenaue bzw. falsche Aussagen aufdeckte, wie NDR berichtete.
In der Diskussion wurden mehrere Themen angesprochen. So behauptete Simone Borchardt von der CDU, dass Deutsche durchschnittlich 18 Mal im Jahr zum Arzt gingen, während andere Länder nur etwa acht Mal einen Arzt aufsuchen. Der Faktencheck stellte jedoch fest, dass dies falsch sei; Deutsche besuchen laut OECD etwa 10 Mal jährlich einen Arzt, wobei Südkorea mit rund 17 Besuchen an der Spitze steht. Des Weiteren äußerte Borchardt den Wunsch, dass Apotheken Antibiotika ohne vorherigen Arztbesuch ausgeben dürfen. Der Faktencheck wies darauf hin, dass im Koalitionsvertrag festgelegt ist, dass ein direkter Arzt-Patienten-Kontakt für die Erstverschreibung notwendig ist.
Falschaussagen und Korrekturen
Ebenfalls sorgfältig geprüft wurde eine Aussage von Stefan Sternberg von der SPD, der von 19 Arztstellen im Facharztzentrum sprach. Der Faktencheck ergab, dass es tatsächlich nur 16 Ärzte in den LUP-Kliniken gibt. Dietmar Friedhoff von der AfD führte an, dass die Zahl der Ehrenamtlichen in Deutschland sinke, während die Statistiken zeigen, dass diese Zahl von 15,72 Millionen im Jahr 2022 auf 16,42 Millionen im Jahr 2024 gestiegen ist. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es Schwierigkeiten, doch ist generell kein Rückgang festzustellen.
Darüber hinaus machte Friedhoff die Aussage, dass Windräder in Afrika vergraben würden. Der Faktencheck stellte fest, dass zwar Entsorgungsprobleme existieren, jedoch die Behauptung des regulären Vergrabens nicht verifiziert werden konnte. Weitere Themen waren die Investitionskosten für die Kaserne Dabel, die er mit 10 bis 12 Millionen Euro bezifferte. Laut Angaben der Landesregierung belaufen sich die Gesamtkosten jedoch auf etwa 10,9 Millionen Euro. In Bezug auf die Strompreise in Texas sagte Friedhoff, dass diese bei sieben Cent pro Kilowattstunde lägen. Der Faktencheck wies darauf hin, dass die Datenlage unklar sei, wahrscheinlich jedoch eher 14 Cent betrage.
In einem anderen Zusammenhang behandelte das Umweltbundesamt die Themen Rückbau und Recycling von Windenergieanlagen. Regelmäßige Pflege und Wartung sind notwendig, um Schäden an Rotorblättern zu beheben und die Langlebigkeit der Anlagen zu sichern. Der Rückbau und das Recycling älterer Windenergieanlagen sind essenziell und sollten im Kontext des Repowerings geschehen. Photovoltaikmodule unterliegen dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz, während Windenergieanlagen eigene Rückbau- und Recyclingkonzepte benötigen, die verantwortlich von qualifizierten Unternehmen durchgeführt werden müssen, wie auf der Website des Umweltbundesamts dargelegt wird.