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Goldschakale erobern Baden-Württemberg: Erste Nachweise im Schwarzwald!

Die Ausbreitung des Goldschakals, eines Verwandten des Wolfs, in Deutschland und Österreich zieht zunehmend die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern und Naturschützern auf sich. In Baden-Württemberg, wo die Art seit ihrer Ankunft dokumentiert wird, sind die Sichtungen in den letzten Jahren stark angestiegen. Laut Merkur wurden allein im Jahr 2023 bereits 85 Sichtungen registriert, während im Jahr 2024 bis zum 21. April 27 Sichtungen verzeichnet wurden. Der Goldschakal ist ursprünglich in wärmeren Regionen wie Südostasien und Südosteuropa beheimatet und hat sich aufgrund milderer Winter, die dem Klimawandel zugeschrieben werden, nach Mitteleuropa ausgebreitet.

Der erste dokumentierte Nachweis eines Goldschakals in Deutschland fand 1997 in Brandenburg statt. Bis 2020 wurden insgesamt 25 Nachweise verzeichnet. Baden-Württemberg ist ein Hotspot für diese Art, da 77 Prozent aller Meldungen aus dieser Region stammen. Der Goldschakal, der größer als ein Fuchs, jedoch kleiner als ein Wolf ist, hat sich auch in der Fortpflanzung etabliert, mit dem ersten Nachwuchs im Schwarzwald-Baar-Kreis im Jahr 2021 und mindestens vier Jungtieren im Jahr 2024 im Kreis Konstanz.

Goldschakale in den Hohen Tauern

Parallel zu den Entwicklungen in Deutschland gibt es auch bemerkenswerte Neuigkeiten aus Österreich. Fotofallen in den Hohen Tauern haben Goldschakale mit zwei Jungtieren dokumentiert, wie die Universität für Bodenkultur (Boku) Wien mitteilte. Diese steht im Einklang mit der weiteren Ausbreitung der Art, die seit dem 20. Jahrhundert von ihrem ursprünglichen Lebensraum auf dem Balkan nach Europa vordringt. Die ersten Nachweise in Österreich wurden bereits 1987 gemacht, und seit 2015 werden Meldungen durch das Goldschakal-Projekt Österreich, angesiedelt am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft, koordiniert.

.Besonders interessant ist das Verhalten des Goldschakals „Maj“, der im Juni 2022 mit einem GPS-Sender ausgestattet wurde und daraufhin eine Wanderung von fast 1.000 Kilometern nach Österreich zurücklegte. In der Region Hohen Tauern fand „Maj“ eine Partnerin namens „Emma“. Nach dem Verschwinden von „Emma“ wurden sie später gemeinsam mit ihren Jungtieren auf Fotofallenbildern dokumentiert, was erstmals das familiäre Zusammenleben von Goldschakalen in Österreich aufzeigt. Diese Entwicklungen tragen zum Verständnis bei, wie sich Goldschakale in alpinen Regionen zurechtfinden.