Ravensburg

Insider blicken hinter die Kulissen der Heinzl-Insolvenzdramen!

Christian Heinzl, der frühere Unternehmer aus Bad Waldsee, hinterließ nach seinem unerwarteten Tod im Juli 2019 ein komplexes Netz von finanziellen Verpflichtungen und rechtlichen Herausforderungen. Insgesamt beläuft sich die Summe seiner Schulden auf 12,5 Millionen Euro, wie Nachrichten-Regional berichtete. Der Insolvenzverwalter Matthäus Rösch erklärte, dass er in seiner beruflichen Laufbahn einen solchen Fall noch nie erlebt habe, was auf die Vielzahl an rechtlichen Problemen hinweist, die mit dem Fall verbunden sind.

Heinzl, der Chef der Heinzl-Firmengruppen, war bereits in der Vergangenheit in rechtliche Schwierigkeiten geraten. Während eines fünfjährigen Ermittlungsverfahrens wurde er unter anderem wegen Steuerhinterziehung und Markenrechtsverletzungen angeklagt. Er wurde schließlich zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe verurteilt, was die Komplexität seiner Firma zusätzlich verstärkte. Ein Klageverfahren gegen ihn wegen versuchten Prozessbetrugs und weiterer Verstöße ist ebenfalls anhängig.

Aktuelle Insolvenzverfahren und Gläubigerforderungen

Aktuell laufen mehrere Insolvenzverfahren am Amtsgericht Ravensburg, zu denen zwei Verfahren für die CH-Consulting GmbH und die LHP Dienstleistungs- und Bildungsgesellschaft mbH gehören. Insgesamt haben 40 Gläubiger Forderungen in Höhe von 12,5 Millionen Euro angemeldet, darunter Banken und öffentliche Stellen. Bei der CH-Consulting GmbH sind 47 Gläubiger mit Forderungen von 3,5 Millionen Euro betroffen.

In der LHP Dienstleistungs- und Bildungsgesellschaft mbH wurde ein Investor gefunden, der nahezu alle Mitarbeiter übernommen hat. Hier sind rund 100 Gläubiger mit Forderungen von 3,6 Millionen Euro beteiligt, wobei aktuell nur 1,2 Millionen Euro zur Verteilung zur Verfügung stehen, was bedeutet, dass die meisten Gläubiger mit hohen Verlusten rechnen müssen. Matthäus Rösch bezeichnete das Verfahren als kompliziert und arbeitsintensiv.

Die Insolvenzmasse umfasst zudem mehrere Grundstücke, darunter ein seit fünf Jahren brachliegendes Grundstück in Warth, Österreich, das möglicherweise zwangsversteigert wird. Die steuerlichen Fragestellungen und die Komplexität des Falls erfordern die Einbeziehung von Steuerberatern, um die Situation opportune Lösungen zu finden. Der Schlussbericht für die CH-Consulting GmbH könnte in der zweiten Jahreshälfte eingereicht werden, abhängig von der Einziehung weiterer Forderungen.