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Neuer Hoffnungsschimmer: Spritze gegen Adipositas für Jugendliche entdeckt!

Ärzte am Universitätsklinikum Ulm haben in einer aktuellen Studie die Wirksamkeit von GLP-1-Rezeptoragonisten als Therapieoption für Jugendliche mit extremer Adipositas untersucht. In Deutschland leben etwa 200.000 Jugendliche, deren Körpergewicht über 120 kg liegt. Rund 10% dieser Fälle erfüllen die Kriterien für eine Magenverkleinerungsoperation, bei der gesundheitliche Probleme wie Typ 2 Diabetes, Schlaf-Apnoe-Syndrom, Depressionen und funktionelle Einschränkungen häufig auftreten und die Lebensqualität sowie die Lebenserwartung erheblich beeinträchtigen.

Die Studie, deren Ergebnisse im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurden, beschreibt eine Therapie mit den GLP-1-Rezeptoragonisten Liraglutid und Semaglutid über einen Zeitraum von bis zu 16 Monaten. Diese Medikamente führten zu einer Stagnation der Gewichtszunahme und einer signifikanten Reduktion des Body-Mass-Index (BMI). Die Jugendlichen berichteten zudem von einem verringerten Hungergefühl und einem verbesserten Sättigungsempfinden. Trotz der positiven Ergebnisse wird die Kostenübernahme von Krankenkassen häufig abgelehnt, was die Behandlung erschwert. Ein Beispiel zeigt, dass bei einem Patienten nach Ablehnung der Kostenübernahme der BMI erneut anstieg.

Therapeutische Ansätze und Herausforderungen

Der behandelnde Arzt, Herr Wabitsch, hebt hervor, dass eine Kombination aus medikamentöser Therapie und Lebensstil-Intervention als vielversprechende Therapieoption angesehen wird. Die Studienautoren Brandt-Heunemann, Schirmer, Weihrauch-Blüher und Wabitsch bekräftigen die Notwendigkeit, die Behandlung von Jugendlichen mit extremer Adipositas ganzheitlich zu betrachten. Das Universitätsklinikum Ulm ist das größte Klinikum in der Region und behandelt jährlich rund 50.000 stationäre Patienten sowie 300.000 ambulante Quartalsfälle.

Über die Vorteile der GLP-1-Rezeptoragonisten berichteten auch andere Studien und Literatur, die die Rolle dieser Medikamente bei der Bekämpfung von Fettleibigkeit und Typ 2 Diabetes hervorheben, indem sie zentrale Mechanismen der Appetitsuppressierung und metabolischen Regulation untersuchen. Diese Mechanismen beinhalten die Modulation von Gehirnregionen, die den Appetit steuern, sowie die Verbesserung der glykämischen Kontrolle und die Reduzierung von Entzündungen im Fettgewebe, was zur allgemeinen Verbesserung der metabolischen Gesundheit führt. Zukünftige duale und triple Co-Agonisten könnten zudem die Wirksamkeit von Adipositasbehandlungen weiter optimieren, wie in der Forschung gezeigt wird.