Mecklenburgische Seenplatte

Denkmal in Grischow: Gedenken an die Schatten des Zweiten Weltkriegs

In Grischow bei Altentreptow, im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, wird am Mittwoch ein Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs eingeweiht. Dieser bedeutende Anlass findet am 80. Jahrestag des Kriegsendes statt und erinnert an eine tragische Episode in der Geschichte des Ortes.

Im Jahr 1945 nahmen sich mehrere Menschen in Grischow das Leben, während 15 Dorfbewohner und Flüchtlinge, darunter auch Kinder, in den Torfkuhlen des Ortes ertranken. Ermittlungen deuten darauf hin, dass die Angst vor Rache und Übergriffen sowjetischer Soldaten ein Motiv für diese tragischen Suizide gewesen sein könnte. Das Denkmal wird Texte und Bilder enthalten, die über die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges informieren, und damit die Erinnerung an diese schmerzliche Zeit wachhalten.

Dokumentation sowjetischer Kriegsopfer

Zusätzlich zur Einweihung des Denkmals wird ein umfassendes Projekt zur Dokumentation sowjetischer Kriegsgräberstätten in Deutschland präsentiert, das unter sowjetische-memoriale.de zu finden ist. Diese Initiative umfasst 4.185 Standorte, an denen Gräber sowjetischer Kriegsopfer des Zweiten Weltkriegs sowie Denkmale dokumentiert sind. Dazu gehören auch Gräber von russischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs und Angehörigen der in Deutschland stationierten sowjetischen Truppen nach dem Kriegsende.

Die Dokumentation wurde vom Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst in Zusammenarbeit mit dem Büro für Kriegsgräberfürsorge und Gedenkarbeit der Russischen Botschaft in Berlin erarbeitet. Zielgruppen sind Angehörige, Forscher, Schulen und Bildungsträger, die zur Erinnerung und Würdigung der im Kampf gegen den Nationalsozialismus gefallenen und in deutscher Gefangenschaft umgekommenen Menschen beitragen möchten.