
Der SSV Ulm, derzeit im Abstiegskampf der 2. Bundesliga, hat nach einer unterdurchschnittlichen Saisonführung die Reißleine gezogen und sich von seinem Trainer Thomas Wörle getrennt. Wörle, der den Verein von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga geführt hat, startete seine Amtszeit im Sommer 2021 und konnte sowohl den Aufstieg in die 3. Liga als auch in die 2. Bundesliga ermöglichen. Trotz dieser Erfolge stand Ulm nach dem 25. Spieltag auf einem direkten Abstiegsplatz mit nur drei Siegen in der laufenden Saison, was zu der Entscheidung führte. Die Niederlage gegen Köln war bereits die zwölfte der Saison.
Der Verein hat U19-Trainer Robert Lechleiter als interimistischen Trainer bis zum Saisonende eingesetzt. Geschäftsführer Markus Thiele betonte, dass die Trennung von Wörle kein Mangel an Wertschätzung widerspiegle und dankte ihm und seinem Team für ihre Arbeit. Co-Trainer Max Knauer und Athletiktrainer Christoph Zellner wurden ebenfalls freigestellt. Ulm hatte seit Ende Januar nicht mehr gewonnen und liegt vier Punkte hinter den Nichtabstiegsplätzen.
Klassenerhalt im Fokus
Seit dem Trainerwechsel hat sich jedoch bereits eine positive Wendung für die Mannschaft gezeigt. Ulm konnte unter der Leitung von Robert Lechleiter am vergangenen Wochenende einen Sieg erzielen und damit endlich wieder auf den Erfolgspfad zurückkehren. In den sechs Spielen unter seiner Führung feierte das Team nun bereits den dritten Sieg, was an den neuen Kräften und Impulsen liegen könnte, die durch den Trainerwechsel freigesetzt wurden.
Der SSV Ulm belegt aktuell den 17. Platz, punktgleich mit Münster, und hat fünf Punkte Rückstand auf den Tabellen-15. BTSV. Die Defensive zeigt sich stark und ist die viertbeste der Liga mit 38 Gegentoren. Einzelne Spieler stechen hervor, so sind gleich drei Ulmer unter den zehn effektivsten Zweikämpfern der Liga. Starspieler Semir Telalovic trägt mit zehn Toren entscheidend zum Offensivspiel bei, während Maurice Krattenmacher der beste Vorlagengeber im Team ist.
Allerdings wird Krattenmacher im kommenden Spiel gegen Hannover 96 aufgrund einer Gelbsperre fehlen. Historisch gesehen hat Ulm eine negative Bilanz gegen Hannover, mit nur einem Sieg in elf Begegnungen. Das letzte Aufeinandertreffen endete mit einer knappen 2:3-Niederlage für Ulm, nachdem sie zunächst mit 2:0 in Führung lagen, was den Druck auf die Mannschaft vor dem nächsten Duell erhöht.