
Die Stadt Bayreuth hat im Zuge ihrer Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung im November Änderungen beschlossen, die nun unter bestimmten Voraussetzungen Gebühren für die Nutzung städtischer Sportanlagen einführen. Diese Maßnahme betrifft insbesondere Veranstaltungen wie Privatturniere, Lehrgänge, Trainerausbildungen, Meisterschaften und Trainingscamps. Ziel dieser Regelung ist die Generierung von Einnahmen durch die Nutzung kommunaler Sporteinrichtungen bei angemessenen Veranstaltungen.
Ein kritisches Augenmerk gilt jedoch den gemeinnützigen Aktivitäten, insbesondere jenen für Kinder und Jugendliche. Stadtrat Stephan Müller äußerte Bedenken, dass auch Veranstaltungen, die keinen kommerziellen Zweck verfolgen, von den neuen Gebühren betroffen sind. So wird beispielsweise das Weihnachtsturnen der BTS Bayreuth als Gemeinschaftserlebnis ohne kommerziellen Hintergrund und das Ostercamp der HaSpo Bayreuth als spielerische Handballförderung ohne kommerzielle Interessen genannt.
Stadt reagiert auf Kritik
In Reaktion auf die eingegangene Kritik arbeitet die Stadt Bayreuth an einer Lösung, die die Gebührenregelung für gemeinnützige Kinderveranstaltungen anpassen könnte. Ein Antragsformular soll Vereinen dabei helfen, die Kostenpflichtigkeit ihrer Veranstaltungen zu klären. Das angestrebte Ziel ist es, Hallenkosten für Kinderveranstaltungen, die keine Einnahmen für den ausrichtenden Verein generieren, zu vermeiden. Dabei bleibt jedoch unklar, ob die Regelung so geändert werden kann, dass die Kostenbefreiung nur bei Gewinn und nicht bei Einnahmen gilt, wie [Bayreuther Tagblatt](https://www.bayreuther-tagblatt.de/nachrichten-meldungen-news/sportstaetten-gebuehren-in-bayreuth-bts-und-haspo-atmen-auf/) berichtet.
Parallel zu den sportlichen Herausforderungen sieht sich die Stadt auch einer bundesweiten Krise in der Bauwirtschaft gegenüber. Im Jahr 2023 wurden in Bayreuth lediglich 301 Baugenehmigungen erteilt, was einen Rückgang im Vergleich zu 2022 darstellt, als noch 345 Genehmigungen erteilt wurden. Trotzdem bleibt der Wohnungsbau auf hohem Niveau. Im Jahr 2022 wurden Baugenehmigungen für 414 neue Wohnungen erteilt, mehr als in den drei Vorjahren zuvor.
Die Stadt plant die Umsetzung zahlreicher genehmigter Bauprojekte, darunter zwei Studentenwohnheime sowie verschiedene Mehrfamilienhäuser und Wohnanlagen. Im Jahr 2022 wurden bereits 320 Wohneinheiten fertiggestellt. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOG investierte im vergangenen Jahr rund 8,7 Millionen Euro in Neubauprojekte sowie in die Modernisierung und Instandhaltung. Für 2023 sind Investitionen in Höhe von 11,6 Millionen Euro geplant, wie [Bayreuth.de](https://www.bayreuth.de/stadt-bayreuth-steht-vor-grossen-herausforderungen/) berichtet.