
Am 4. Mai 2025 gedenken zahlreiche Teilnehmer des 80. Jahrestags der Befreiung des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau. Dachau, eines der ersten Konzentrationslager der Nationalsozialisten, war in den zwölf Jahren seines Bestehens Ort des Leidens für rund 200.000 inhaftierte Menschen, von denen etwa 40.000 ermordet wurden. Das Lager diente nicht nur der Verhaftung politischer Gegner, sondern symbolisierte auch die systematische Vernichtung von verschiedenen Gruppen, darunter Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, katholische Politiker, Sinti und Roma, Homosexuelle, Zeugen Jehovas sowie Juden.
Die Gedenkfeier wird von bedeutenden Persönlichkeiten begleitet, darunter Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner. Stellvertretende Ministerpräsidentin Ulrike Scharf (CSU) vertritt die Staatsregierung, während Christoph Thonfeld von der Gedenkstätte betont, dass es eine Ehre sei, dass Überlebende zur Gedenkfeier zurückkehren. Auch Gabriele Hammermann, die Leiterin der Gedenkstätte, sowie Karl Freller, Präsident der bayerischen Gedenkstättenstiftung, und Dominique Boueilh, Präsident des Comité International de Dachau, werden als Redner auftreten.
Geschichte und Verdrängung
Dachau gilt als Prototyp für das KZ-System der Nazis und war Ausbildungsstätte für spätere Kommandanten, wie Rudolf Höß (Auschwitz) und Adolf Eichmann (Deportation der Juden). SS-Ärzte führten grausame medizinische Experimente an Häftlingen durch. Während des Zweiten Weltkriegs wurden über 4.000 sowjetische Kriegsgefangene auf dem Schießplatz Hebertshausen ermordet. Die Außenlager Kaufering und Mühldorf wurden zu Tatorten des Holocaust, an denen über 6.000 Juden durch Zwangsarbeit starben. Politische und gesellschaftliche Akteure in Bayern haben die Verbrechen in Dachau und seinen Außenlagern lange Zeit ignoriert. Zudem gab es Widerstand gegen die Errichtung einer Gedenkstätte, bis 1995, beim 50. Jahrestag der Befreiung, die erste Besichtigung des Lagers durch einen bayerischen Ministerpräsidenten (Edmund Stoiber) stattfand.
Die KZ-Gedenkstätte Dachau öffnet täglich ihre Türen, mit Ausnahme des 24. Dezember, von 9 bis 17 Uhr, wobei der letzte Zutritt zum ehemaligen Krematoriumsbereich um 16:30 Uhr ist. Der Eintritt zur Gedenkstätte ist kostenlos und eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Autofahrer müssen jedoch einen gebührenpflichtigen Parkplatz nutzen, während die Verwaltung im Ostflügel des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes untergebracht ist. Verwaltungszeiten sind Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr.
Weitere Informationen zu den Öffnungszeiten sind auf der Webseite der KZ-Gedenkstätte Dachau zu finden, während BR.de über die Gedenkfeiern berichtet.