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Europawoche in Gersheim: Jugendliche diskutieren Klimawandel und Zukunft!

Die Bliestalgemeinde Gersheim stand eine Woche lang im Zeichen europäischer Verständigung. 39 Schülerinnen und Schüler sowie fünf Pädagoginnen und Pädagogen aus Polen, Frankreich und Deutschland beteiligten sich an einer Veranstaltung, die sich dem Thema Klimawandel und der Rolle Europas im Kampf dagegen widmete. Die Europawoche wurde finanziell unterstützt durch den Sonderfonds TriYou des Deutsch-Französischen Jugendwerkes.

Unter dem Motto „Herausforderung Klimawandel: Energiewende – ein Lösungsansatz im Weimarer Dreieck“ bot die Veranstaltung ein Bildungsprojekt zur politischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Frankreich und Polen. Die Teilnehmenden arbeiteten in gemischten Gruppen an zentralen Themen wie Energiequellen, Verbrauchsgewohnheiten und Umweltfolgen.

Diskussionen und Workshops

Im Rahmen der Woche wurden verschiedene Diskussionen über die Vor- und Nachteile von Atomkraft, Windenergie, Sonnenstrom, Wasserkraft und fossilen Brennstoffen geführt. Reflexionen über nationale Energiepolitiken und gemeinsame Probleme, wie Importabhängigkeit und den Ausbau erneuerbarer Energien, bildeten einen weiteren Schwerpunkt. Ein Workshop mit dem Titel „Weltenretter“ zum Thema Entwicklung von Visionen für eine klimaneutrale, nachhaltige und solidarische Zukunft führte die Teilnehmenden zur Diskussion über die realen Hürden für die Umsetzung dieser Visionen.

Ein Höhepunkt der Woche war eine Podiumsdiskussion, an der der saarländische Landtagsabgeordnete Pascal Conigliaro und Julien Simmons von der Europa-Union Saar teilnahmen. Dabei hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, politische Akteure mit Fragen und Kritik zu konfrontieren. Zudem gab es einen Ausflug nach Strasbourg mit einem Besuch im Europäischen Parlament und einem Rundgang durch „La Petite France“. Diese Aktivitäten ermöglichten den Jugendlichen, die Verbindung zwischen lokalen Lebensstilen und europäischer Politik zu erleben.

Darüber hinaus förderten zwischenmenschliche Aktivitäten wie Sprachanimationen und Spiele neue Freundschaften. Die Woche in Gersheim endete mit einer Teilnahme am Festakt „20 Jahre Spohns Haus“ und wurde als Modell für erfolgreiche politische Bildung beschrieben.

Am Rande dieser Veranstaltung begrüßte Germanwatch die Einigung der Außenminister:innen Deutschlands, Frankreichs und Polens auf eine trilaterale Kooperation in der Klimaaußenpolitik. Laut Germanwatch wurde ein „Grünes Weimarer Dreieck“ ins Leben gerufen, das Teil der Weimarer Agenda ist. Ziel dieser Initiative ist es, den Klimaschutz zu einer hohen Priorität für die EU zu etablieren und als zentralen Bestandteil der Sicherheitspolitik zu betrachten. Germanwatch fordert, dass das Grüne Weimarer Dreieck auch als treibende Kraft für die europäische Klima- und Energiepolitik genutzt wird, um ambitionierte Klimaziele für 2040 festzulegen.

Darüber hinaus wird angestrebt, einen trilateralen Energie- und Klimadialog zwischen den Umwelt- und Klimaminister:innen des Weimarer Dreiecks zu beginnen. Germanwatch hebt hervor, dass Deutschland, Polen und Frankreich gemeinsam fast die Hälfte aller Treibhausgasemissionen der EU emittieren und einen bedeutenden Anteil an der industriellen Produktion des Kontinents haben. Die Initiativen dieses Bündnisses aus Forschungsinstitutionen, Umweltorganisationen und Zivilgesellschaft haben das Potenzial, die Dekarbonisierung zu beschleunigen und klimaneutrale Innovationen in der EU zu entwickeln.