
Bitterfeld-Wolfen, einst ein Symbol für Umweltverschmutzung durch Braunkohleabbau und Chemieproduktion, hat sich zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort im Mitteldeutschen Chemiedreieck entwickelt. Große internationale Konzerne wie Bayer, Linde und Evonik sind inzwischen in der Region ansässig, was die wirtschaftliche Dynamik maßgeblich stärkt.
Dennoch hat die Region mit erheblichen Umweltproblemen zu kämpfen. Über 100 Millionen Kubikmeter Grundwasser sind durch historische Schadstoffe kontaminiert, was eine Bedrohung für Naturräume, Siedlungen und die Mulde darstellt. Um diese Gefahren zu mindern, wird das Ökologische Großprojekt Bitterfeld-Wolfen (ÖGP) umgesetzt. Durch jährliche Investitionen zwischen 12 und 15 Millionen Euro aus dem Sondervermögen „Altlastensanierung“ des Landes Sachsen-Anhalt soll der ökologische und wirtschaftliche Schaden behoben werden.
Maßnahmen zur Sanierung und Verbesserung der Lebensqualität
Das Projekt beinhaltet den Einsatz von Abstromsicherungen und Grundwasserreinigungsanlagen, um die Ausbreitung belasteter Wassermassen zu verhindern. Jährlich werden etwa 2,5 Millionen Kubikmeter Wasser gereinigt, wobei über 100 Tonnen Schadstoffe entfernt werden. Seit Beginn des Projekts konnte die Schadstoffmenge im Grundwasser um 2.000 Tonnen reduziert werden, was zu einer gesteigerten Lebensqualität der Menschen in der Region beiträgt.
Darüber hinaus hat der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen über 360 neue Unternehmen und mehr als 12.000 Arbeitsplätze geschaffen. Das ÖGP Bitterfeld-Wolfen wird häufig als Vorbild für die Balance zwischen Wirtschaft, Umwelt und Lebensqualität angesehen, wie [coolis.de](https://coolis.de/2025/05/05/bitterfeld-wolfen-vom-umweltproblem-zum-wirtschaftsstandort/) berichtete. Weitere Informationen zu den Umweltschutzmaßnahmen und deren Auswirkungen sind in einer ausführlichen Dokumentation zu finden, die vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt bereitgestellt wurde ([LAF Sachsen-Anhalt](https://laf.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LAF/Dokumente/20200813_SRK-Kurzfassung_Entwurf_5.0_21-3.pdf)).