
Im Burgenlandkreis stellt der Wildwechsel die Hauptunfallursache dar. Dies geht aus aktuellen Statistiken hervor, die im Jahr 2024 insgesamt 1140 Wildunfälle verzeichneten. Besorgniserregend ist, dass an nahezu jedem vierten Unfall ein Wildtier beteiligt war, was das Risiko für Verkehrsteilnehmer deutlich erhöht.
Die Polizei appelliert an die Fahrer, vorausschauend zu fahren und ihre Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen anzupassen. Besonders in der Dämmerung ist verstärkt mit Wildwechsel außerhalb geschlossener Ortschaften zu rechnen. Im Falle von Wildtieren, die die Straße queren, sollten Autofahrer ihre Geschwindigkeit umgehend reduzieren, um Kollisionen zu vermeiden.
Verkehrssicherheit und Präventionsmaßnahmen
Die Analyse zeigt, dass Alkohol- und Drogeneinfluss nur einen geringen Anteil an den Unfallursachen haben, dies ist auch auf intensive Verkehrskontrollen zurückzuführen. Zudem ist die Zahl der angezeigten Verkehrsunfallfluchten im Vergleich zu 2023 um knapp 2 % rückläufig. Das Polizeirevier Burgenlandkreis ist aktiv an verschiedenen Verkehrserziehungs- und Präventionsmaßnahmen beteiligt, die Schulwegüberwachung, Verkehrserziehungstage sowie Vorträge und technische Fahrzeugüberprüfungen beinhalten.
Österreichische Forscher der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) haben festgestellt, dass Verkehrsunfälle mit Wild eine erhebliche Bedrohung für die Verkehrssicherheit darstellen. Im Jahr 2021 stieg die Zahl der folgenschweren Wildunfälle im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Dabei entstand ein Schadensaufkommen an PKW in Höhe von 940 Millionen Euro. Wildunfälle gefährden zudem den Bestand bedrohter Arten und verdeutlichen die Barrierewirkung von Straßen.
Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit werden verschiedene Maßnahmen zur Wildunfallprävention ergriffen, wie der Einsatz von Wildwechselverkehrsschildern, Wildschutzzäunen und Wildwarnanlagen. Allerdings gibt es nur wenige gesicherte Erkenntnisse über die Effektivität dieser Maßnahmen, sodass die BASt die Ursachen von Wildunfällen und geeignete Präventionsstrategien weiterhin untersucht. Die Erfassung von Wildunfällen in der Unfallstatistik des Bundes zeigt, dass viele kleinere „Bagatellunfälle“ nicht polizeilich erfasst werden.
Ein einheitlicher Standard zur Datenerfassung und -transparenz ist notwendig, um Wildunfälle effektiver zu erfassen und zu analysieren. Technologien wie GIS-Analysen könnten helfen, Wildunfallschwerpunkte zu identifizieren und ökologische Ursachen zu beleuchten. Zudem haben einige Pilotstudien zur Wirksamkeit von Wildwarnern gezeigt, dass es kein signifikantes Verhalten von Fahrzeugführern in Bezug auf die Warnsignale gibt.
Diese Informationen und Erkenntnisse machen deutlich, dass sowohl Bildung als auch technische Maßnahmen notwendig sind, um die Anzahl der Wildunfälle zu verringern. Der Schutz von Mensch und Tier im Straßenverkehr bleibt eine wichtige Herausforderung.