Stormarn

Höker-Totengilde feiert 400 Jahre: Ein Blick auf die bewegte Geschichte!

Die Höker Totengilde in Bad Oldesloe feiert in diesem Jahr ihr 400-jähriges Bestehen. Ursprünglich 1625 gegründet, entstand die Gilde zur Unterstützung von Bestattungen und zur Eindämmung der Pest. In der heutigen Zeit hat sie sich zu einem Versicherungsverein entwickelt, der Bestattungsvorsorge anbietet und dessen Mitgliedschaft für alle Bürger zugänglich ist, wie [ln-online.de](https://www.ln-online.de/lokales/stormarn/waldarbeiten-in-reinfeld-gescheiterte-entnazifizierung-hoeker-totengilde-wird-400-jahre-alt-UWMQSM7FRNCITB6RCHYSFPUZ3Y.html) berichtete.

Im Laufe der Jahrhunderte hat die Höker Totengilde viele Herausforderungen überstanden, darunter Kriege, Wirtschaftskrisen und Inflation. Während des großen Brandes in Oldesloe im Jahr 1798 wurden nahezu alle Gildedokumente und persönlichen Besitztümer der Mitglieder vernichtet. Heute fungiert die Gilde als eine kleinere Sterbegeldversicherung, die unter der Aufsicht des Wirtschaftsministeriums des Landes steht und derzeit etwa 330 Mitglieder zählt.

Hintergrund und Geschichte der Gilde

Das 17. Jahrhundert war eine schwierige Zeit für die Stadt Oldesloe, die von Kriegen und der Pest heimgesucht wurde. Viele Menschen starben an den Folgen dieser Krisen, sodass die kirchlichen Einrichtungen mit den Bestattungen überfordert waren. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, gründeten Kaufleute am Himmelfahrtstag 1625 die „Höker-Totengilde von 1625 zu Bad Oldesloe“, die sich der christlichen Bestattung ihrer Mitglieder und der finanziellen Unterstützung Bedürftiger widmete. Diese Gilde ist die älteste bis heute bestehende Vereinigung in Bad Oldesloe, neben der Bürgerschützengilde von 1627, wie [hoeker-totengilde.de](https://www.hoeker-totengilde.de/geschichte) darlegt.

Der Vorstand der Gilde besteht aus den ältesten Mitgliedern und einem gewählten Schreiber, während der Bürgermeister der Stadt als Patron und Erster Ältermann fungiert. Die Gildenmitglieder sind verpflichtet, für Bestattungskosten vorzusorgen, indem sie Beiträge zahlen, die nach Eintrittsalter gestaffelt sind und bis zur Vollendung des 80. Lebensjahres gezahlt werden. Im Todesfall wird eine Versicherungsleistung gezahlt, die den Hinterbliebenen zugutekommt. Ein bemerkenswertes Exponat, eine Gildelade, gefertigt zum 300-jährigen Jubiläum 1925, ist im Heimatmuseum der Stadt ausgestellt. Der traditionelle Gildetag findet jährlich am Dienstag nach Pfingsten statt.