Starnberg

Tutzing im Wandel: Gemeinderat setzt Zukunftsziele für Ortsentwicklung!

Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für Tutzing befindet sich in der finalen Phase der Fertigstellung. Der Gemeinderat hat jetzt die Handlungsfelder und übergeordneten Ziele beschlossen, die die Gemeinde für Fördergelder qualifizieren könnten. Die endgültige Billigung des ISEK ist für Juni 2025 geplant und folgt auf eine zweijährige intensive Erarbeitungsphase, die aus 21 Veranstaltungen besteht, zu denen Info-Abende, Bürger-Workshops und Gemeinderatssitzungen zählen.

Martina Schneider vom Münchner Büro Stadt Raum Planung stellte in diesem Rahmen acht Handlungsfelder vor: Identität, bauliche Entwicklung, Demografie und Wohnen, Versorgung und öffentliches Leben, Gewerbe und Landwirtschaft, Mobilität und Verkehr, Freizeit und Tourismus sowie Energie, Klima und Nachhaltigkeit. Zu den Leitzielen gehören soziale Teilhabe, bezahlbarer Wohnraum sowie die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs.

Geplante Maßnahmen und Herausforderungen

In der Planung sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen. So sollen im Norden Tutzings Parkplätze und Wege für Radler und Fußgänger geordnet werden. In der Mitte wird das Bahnhofsumfeld gestärkt und die Lindlwiese als grüne Mitte erhalten. Im Süden wird die Verlagerung des Campingplatzes sowie die Sanierung des Würmseestadions thematisiert. Hier äußerten die Gemeinderäte Bedenken, dass die Entwicklung rund um das Würmseestadion den Sportbetrieb nicht einschränken dürfe.

Ein weiterer umstrittener Punkt ist die Verlegung des Wertstoffhofs aus der Ortsmitte. Die Abstimmung über diese strittigen Themen wurde auf die Sitzung im Juni verschoben. Nach der Billigung im Juni und Juli soll das ISEK ausgelegt werden, um Feedback von Behörden sowie Bürgern zu erhalten. Im September soll das ISEK dann als Satzung beschlossen werden, was der Gemeinde eine Handlungsanweisung für zukünftige Maßnahmen geben wird.

Parallel zur Erarbeitung des ISEK findet eine Analysephase für die Ortsentwicklung in Tutzing statt, wie auf der Website des ISEK zu lesen ist. Hier werden relevante Grundlagen und Daten gesammelt und in Karten und Übersichten dargestellt. Die Erfahrungen und Kenntnisse der Bürger fließen in die Gesamtkonzeption ein. Offene Arbeitstermine sowie Internetbefragungen ermöglichen es Bürgern, ihre Alltagserfahrungen, Vorstellungen und Wünsche einzubringen. Die Ergebnisse der Arbeitsgespräche werden zeitnah zusammengefasst und veröffentlicht, um eine kontinuierliche Information über den Stand des Projektes zu gewährleisten.

Die Diskussion möglicher Szenarien für die Ortsentwicklung basiert auf den erarbeiteten Grundlagen und zielt darauf ab, realisierbare und zukunftsorientierte Vorgehensweisen zu formulieren. Zu den Themen gehören die Stärkung des Wohnens in der Innenstadt, die Belebung des Handels, die Auswirkungen auf den Verkehr, der Erhalt der besonderen Identität des Ortes sowie die Stärkung der landschaftlichen Qualitäten und eine resiliente, klimagerechte Ortsentwicklung.

Der Erfolg des Projektes hängt dabei von einer guten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren innerhalb der Gemeinde ab. Alle interessierten Bürger sind eingeladen, sich aktiv an der Entwicklung zu beteiligen.