Coburg

Rüstungsgewinne: Linke kritisiert eigene Aktie und fordert Übergewinnsteuer

Jan van Aken, der Vorsitzende der Linken und Anteilseigner des Rüstungskonzerns Rheinmetall, hat in jüngster Zeit seine Empörung über die hohen Kursgewinne geäußert, die er durch seine Rheinmetall-Aktie erzielt hat. Van Aken besitzt lediglich eine Aktie, um an den Aktionärsversammlungen teilnehmen zu können, und berichtet, dass er mit zwei Rheinmetall-Aktien in den letzten Jahren insgesamt 3.200 Euro verdient hat. Der Kurs der Rheinmetall-Aktien ist seit 2022 stark gestiegen, was auf die hohen Verteidigungsausgaben zurückzuführen ist. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete das Unternehmen vorläufigen Berechnungen zufolge einen Umsatz von etwa 2,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von rund 46 Prozent entspricht, wie np-coburg.de berichtete.

Auf einem Parteitag in Chemnitz kündigte van Aken an, dass er bei der nächsten Aktionärsversammlung von Rheinmetall „ein bisschen Unsinn“ machen möchte. Vor acht Jahren hatte er zwei Aktien für 150 Euro erworben, deren Wert sich in der Zwischenzeit vervielfacht hat. Er betont, dass ihm nicht an einer Investition gelegen sei, sondern an der Möglichkeit, seine Stimme auf den Aktionärsversammlungen zu erheben. Van Aken kritisiert, dass Rüstungsunternehmen von den verteidigungspolitischen Plänen der Bundesregierung maßgeblich profitieren und fordert daher eine Übergewinnsteuer für Rüstungsfirmen. Er bezeichnet die Situation als „widerlich“, da Menschen durch Krieg und das Leid anderer große Gewinne erzielen, wie auch n-tv.de berichtete.

Kritik an der Bundesregierung

Van Aken äußerte sich weiterhin kritisch zur neuen Bundesregierung, insbesondere hinsichtlich ihrer Aufrüstungspolitik und der Reform der Schuldenbremse. Er stellt ein „Wir“ gegen „die Reichen und Mächtigen“ dar und hebt die Klasseninteressen der Linken hervor. Sören Pellmann, Fraktionschef der Linken, teilt ähnliche Bedenken zur Aufrüstung und zur Schuldenbremse. Beim Parteitag wurde ein Leitantrag verabschiedet, der sich mit der Schulung neuer Mitglieder befasst. Eine Minderheit der Delegierten hingegen hat eine andere Haltung zur Rüstungspolitik und erkennt die Notwendigkeit einer Aufrüstung im Kontext des russischen Überfalls auf die Ukraine. Der verabschiedete Beschluss warnt vor der Schürung von Ängsten durch die Behauptung, Russland könnte NATO-Territorium angreifen.