
In der Region Bamberg sind die Folgen der Klimaerwärmung deutlich spürbar. Das Flussparadies Franken warnt vor den Risiken, die durch den Klimawandel entstehen. Der Kanuverleih auf dem Obermain musste aufgrund niedriger Wasserpegel eingestellt werden. Das Landratsamt Bamberg meldete, dass der Mainpegel zu Beginn der Kanusaison auf Rot steht. Diese Entwicklung ist auf den geringeren Schneefall im Winter und ein trockenes Frühjahr zurückzuführen. Wetterexperten prognostizieren zudem extrem heiße Sommerbedingungen.
Am 11. Mai 2025 fiel der Mainpegel bei Kemmern unter den kritischen Mindestwert von 2,20 Metern. Infolgedessen wurde der Kanuverleih zwischen Hausen (Lkr. Lichtenfels) und Hallstadt (Lkr. Bamberg) eingestellt. Das Flussparadies Franken bittet sowohl Stand-Up-Paddler als auch Kanuten, die Strecke zu meiden, um die Natur und die Ausrüstung zu schonen. Diese Maßnahme dient auch dem Schutz der im Kies und unter Wasser lebenden Tiere. Der Main zwischen Hausen und Hallstadt stellt einen essenziellen Lebensraum dar und ist Teil des europäischen „Natura 2000“-Gebiets.
Umweltschutzmaßnahmen und Alterative Kanu-Routen
Die Bayerische Wasserwirtschaft hat in diesem Gebiet bereits Flussrenaturierungsmaßnahmen umgesetzt. Für Interessierte sind jedoch weiterhin Kanutouren auf folgenden Strecken möglich: zwischen Michelau in Oberfranken bis Wehr Hausen (Lkr. Lichtenfels), flussabwärts von Hallstadt (Bundeswasserstraße) im Landkreis Bamberg sowie am Breitengüßbacher Großen See und der Itz oberhalb der Rattelsdorfer Mühle.
Die Problematik der sinkenden Wasserpegel steht im Zusammenhang mit den globalen Entwicklungen des Klimawandels, der auch die Gewässer in Europa betrifft. Laut der Europäischen Umweltagentur haben die Ozeane seit den 1950er Jahren etwa 93 % der globalen Erwärmung absorbiert, was nicht nur die Wassertemperatur, sondern auch den Wasserkreislauf signifikant beeinflusst. Besonders besorgniserregend ist, dass die Meeresoberflächentemperatur vor den Küsten Europas schneller steigt als der globale Durchschnitt, was weitreichende Auswirkungen auf das marine Leben und die Fischerei hat, wie die Berichterstattung der Europäischen Umweltagentur zeigt.