
Im deutschen Profifußball wird ein neues Pilotprojekt zur Durchsage von Schiedsrichterentscheidungen gestartet. Das Projekt soll mehr Transparenz in den Entscheidungsprozessen der Schiedsrichter bringen und sowohl Stadionbesucher als auch Fernsehzuschauer direkt informieren. Die erste Durchsage wurde bereits am 2. Februar bei der Partie zwischen Bayer Leverkusen und 1899 Hoffenheim (3:1) realisiert. Diese Initiative wird von der DFB-Schiedsrichterseite unterstützt, die sich auch für weitere Maßnahmen zur Steigerung der Transparenz ausgesprochen hat, wie ka-news berichtet.
Das Pilotprojekt umfasst die Durchsage von Entscheidungen in neun ausgewählten Stadien der Bundesliga und 2. Liga bis zum Ende der Saison 2024/25. Schiedsrichter Jochen Drees, der Leiter für Innovation und Technologie der Schiedsrichter, befürwortet das Einspielen von Szenen im Stadion. Die Vereine entscheiden als Hausherren über die Umsetzung dieser Maßnahme. Schiedsrichter-Chef Knut Kircher hat bereits ein positives Zwischenfazit gezogen: Die Einsätze der Durchsagen verliefen unaufgeregter als erwartet, wobei die technische Umsetzung überwiegend gut war. Dennoch gibt es Verbesserungspotenzial bei der Präsentation und den Inhalten der Durchsagen.
Details Zum Pilotprojekt
Im Rahmen des Projekts werden Schiedsrichter in bestimmten Situationen, insbesondere bei Entscheidungen, die sie am Monitor überprüfen oder nach einem Hinweis des Video-Assistenten ändern, über die Stadionlautsprecher informieren. Zu den bekanntgegebenen Informationen zählen die überprüfte Szene, das Ergebnis der Überprüfung und die finale Entscheidung. Die DFL-Kommission Fußball hat dieses Projekt in Abstimmung mit der DFL und der DFB Schiri GmbH initiiert, wie dfl.de erläutert.
Die Testphase wird an den Spieltagen am 1. und 2. Februar 2025 an fünf Partien durchgeführt, darunter Spiele von namhaften Clubs wie dem FC Bayern München und Eintracht Frankfurt. Insgesamt werden in der Pilotphase 67 Spiele berücksichtigt, und eine Evaluation der Ergebnisse erfolgt, bevor entschieden wird, ob die Durchsagen in der Saison 2025/26 fest eingeführt werden. Trotz potenzieller Spielunterbrechungen, die durch die Durchsagen entstehen könnten, wird nur in etwa jeder dritten Partie mit einer Intervention des Video-Assistenten gerechnet. Eine Einblendung von Bewegtbildern auf Stadionleinwänden ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant.