
In Rheinland-Pfalz haben sich mehrere bedeutende Entwicklungen ergeben, die sowohl die Gesundheit als auch gesetzliche Regularien betreffen. Während eines Sitzungstags im Landtag wurde heute ein neues Bestattungsgesetz diskutiert, das alternative Bestattungsformen ermöglichen soll. Der Entwurf des Gesetzes sorgte jedoch für Bedenken seitens Berufsverbänden und Kirchen, wie Tagesschau berichtete.
Der neue Gesetzentwurf zielt darauf ab, die Bestattungsmöglichkeiten in Rheinland-Pfalz zu diversifizieren und gleichwertige Optionen zu schaffen. Eine zentrale Neuerung ist die Zulassung der „Tuchbestattung“ auf Friedhöfen ohne religiöse Voraussetzungen sowie die Aufhebung der allgemeinen Sargpflicht. Auch die Seebestattung auf den vier größten Flüssen des Bundeslandes wird künftig erlaubt sein. Zudem wird die Trauer von Eltern für sogenannte „Sternenkinder“, die frühzeitig verstorben sind, gewürdigt, indem diesen Eltern ein Ort der Trauer angeboten wird, wie mwg.rlp.de hervorhebt.
Details zum neuen Bestattungsgesetz
- Einführung eines dauerhaften Ruherechts für Bundeswehrehrengräber auf Antrag der Angehörigen.
- Übernahme der Kosten für Grabnutzung und -pflege durch das Land, sofern diese nicht von der Bundeswehr getragen werden.
- Möglichkeiten zur Ausbringung von Asche außerhalb von Friedhöfen sowie Urnenaushändigung an Privatpersonen.
- Teilen der Asche ohne Beisetzungsverpflichtung, beispielsweise im Rahmen einer „Diamantbestattung“ in der Schweiz.
- Einführung einer Obduktionspflicht für Kinder bis 6 Jahre bei unklarer Todesursache zur Aufklärung von Tötungsdelikten.
Der Gesetzesentwurf trifft auf unterschiedliche Reaktionen in der Gesellschaft, da die Diskussion über Sterben und Trauerkultur in Deutschland weiterhin sensibel ist. Die Modernisierung des Bestattungsrechts soll auch dazu beitragen, dem Bestattungstourismus in benachbarte Länder entgegenzuwirken. Angesichts der Vielfalt an Bestattungsmöglichkeiten könnten sich weitere gesellschaftliche Diskurse entwickeln, während die Gespräche im Landtag gleichzeitig andere wichtige Themen wie die neugegründete zentrale Notaufnahme in Mainz und den anstehenden Besuch von US-Präsident Donald Trump behandeln.