DeutschlandNürnberg

Erfolgsfalle für Unternehmen: Wie Innovationen den Markt verändern!

Am 14. Mai 2025 fand in Nürnberg eine Veranstaltung der BayBG (Bayerische Beteiligungsgesellschaft) und der IHK (Industrie- und Handelskammer) statt. Professor Kurt Matzler, ein Experte für Strategiemanagement, diskutierte in seinem Vortrag den Zusammenhang zwischen dem Stapellauf eines Segelschiffs im Jahr 1902 und dem heutigen Stahlhandel. Matzler thematisierte das „Innovators Dilemma“ und erläuterte, warum etablierte Unternehmen im Wettlauf um Innovationen oft den Anschluss verlieren.

Matzler erklärte, dass erfolgreiche Unternehmen häufig an disruptiven Innovationen scheitern, weil sie sich zu sehr auf evolutionäre Produktentwicklungen verlassen. Heutige Marktbedingungen erfordern jedoch einen dynamischen Umgang mit neuen Ideen und eine Offenheit für Veränderungen. Dies erfordere eine „Open Strategy“, um langfristigen Erfolg sicherzustellen. Über 100 Gäste versammelten sich im Nürnberger Marmorsaal, um an den „Mittelstandsgesprächen“ teilzunehmen. Dabei wurde auch die Umsetzbarkeit der „Open Strategy“ für kleinere Unternehmen diskutiert und es gab Fragen zu den von Disruptionen betroffenen Branchen sowie dem Umgang mit Skeptikern. Matzler forderte Unternehmer auf, sich den Herausforderungen zu stellen: „Nothing fails like success“.

Das Innovators Dilemma genauer betrachtet

Wie auf Stratrix beschrieben, ist das Konzept des Innovators Dilemma, entwickelt von Clayton Christensen, ein fundamentales Management-Framework. In seinem Werk „The Innovator’s Dilemma: When New Technologies Cause Great Firms to Fail“ erläutert er, wie selbst erfolgreiche Unternehmen ihre Marktführerschaft verlieren können, wenn sie an gewohnten Geschäftspraktiken festhalten. Viele Unternehmen übersehen disruptive Innovationen, weil sie sich zu stark auf Kundenzufriedenheit und Wettbewerbsanalysen stützen und dadurch blind für neue Chancen werden.

Diese Innovationsblockade tritt häufig auf, wenn Unternehmen sich auf Produkte konzentrieren, die bestehende Designs verbessern, während sie potenziell gewinnbringende Neuentwicklungen mit niedrigeren anfänglichen Gewinnen ignorieren. Etablierte Unternehmen erkennen oft disruptive Technologien, scheitern jedoch daran, diese innerhalb ihrer bestehenden Strukturen adäquat zu bewerten. Disruptive Marktteilnehmer, oft Startups, können in einem flexiblen und dynamischen Umfeld agieren, sodass sie schneller auf Marktveränderungen reagieren können. Beispiele aus der Praxis zeigen, wie Toyota im US-Automarkt mit dem Corolla erfolgreich war, während GM sich weiterhin auf größere, gewinnbringendere Fahrzeuge konzentrierte. Ebenso entwickelte Kodak die erste Digitalkamera, zögerte jedoch, sie auf den Markt zu bringen, aus Angst vor der eigenen Rentabilität im Filmgeschäft.